Papier, Kunst und Bücher

Hallo März. Mit dem Beginn des Frühlings wachsen neue Ideen, Bücher und Projekte aus dem Boden. Mein neues Buch kommt ja nächste Woche, ich hatte Montag schon darüber berichtet. Heute kommt, zusammen mit dem neuen MittwochsMIX Thema „Digital“, ein neues Online-Angebot von Kristina Schaper! (es ist unbezahlte Werbung aus Überzeugung!)

Ich bin mit Kristina ständig im Austausch und ich durfte in ihren Kurs hineinschnuppern, gleichzeitig mit ihrer sehr aktiven Gründungsgruppe, mit der sie ihr Online-Atelier aufgebaut hat. Kristina lebt ja in Kopenhagen und ihre Comunity hauptsächlich in Deutschland. Damit sie nicht ständig reisen muss, lädt sie jetzt in ihr Online-Atelier ein. Sie bietet mit ihrem Kurs eine tolle neue Plattform, ruft darin zur kreativen Weiterverarbeitung von Papierstapeln, Schnipseln und Altpapier auf. Sie zeigt in ausführlichen Videos, wie man gesammeltes Papier sortieren, weiterverarbeiten und zu vielfältigen künstlerischen Büchern verarbeiten kann. Mich hat es im Januar direkt gepackt und ich habe meine Papier- und Schnipselkisten und Vorräte nach Kristinas Inspiration sortiert. Aus der Schnipselkiste im Studio bedienen sich seitdem fleißig meine Kursteilnehmerinnen und zwei richtig schöne Buchprojekte sind daraus entstanden, von denen ich heute berichten will.


Das Museumsbuch

No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio

Zunächst war da eine zerfetzte Papiertüte vom Metropolitan Museum of Art in New York, die seit 2016 hier rumstand. Ich habe sie zerschnippelt und mit anderen Papierstücken in rot, blau und weiß zu einem großen Papier-Patchwork kombiniert, ganz nach Kristinas „No Scrap left behind“- Methode. Die große Collage habe ich dann zerschnitten und zu Seiten gefaltet, die in den Deckel eines Kunstbuchs passen.

No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio

Phänomen Kunst“ war damals in FH Bibliothek, in der ich zu Studienzeiten gejobbt habe, ausgemustert worden. Seitdem verstaubte es in meinem Bücherregal. Jetzt blüht es neu auf. Der Deckel mit feinem roten Leinen hält jetzt dieses Museumsbuch zusammen und die Innenseiten habe ich für Collagen des anderen Buchs genutzt, das ich gleich noch zeige.

No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio

Den Buchtitel habe ich noch etwas bedruckt und die wilden Collagenseiten fülle ich in diesem Jahr mit meinen Museumsbesuchen.

No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio
No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio

Ein Vorsatz für dieses Jahr ist ja, öfter ins Museum zu gehen. Das schaffe ich gerade ganz gut. Im Buch will ich die Besuche dokumentieren. Auch wenn die Seiten schon kräftig farbig sind und die Farben nicht immer zur jeweiligen Ausstellung passen, werde ich sie mit Flyern, Fotos und Notizen das Museumsbuch füllen. Weitere Einblicke gibt es demnächst mal.

No Scrap left behind Künstlerbuch ©muellerinartstudio

Die Karnevals-Kunst-Bücher

Jetzt zeige ich die Bücher, die am Karnevalswochenende nach dem gleichen Prinzip, aber in Gruppenarbeit entstanden sind. Meine Schwester Brigitte und ich haben ja eine Kreativ-Karnevals-Tradition, dieses Jahr kamen noch zwei kreative Damen dazu. Petra und Andrea sind beide auch beruflich kreativ, deshalb fiel uns zusammen das Arbeiten gar nicht schwer. Ohne Berührungsängste haben wir gemeinsam drei riesige Collagen nach Kristinas Prinzip gestaltet.

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

Die erste noch recht bunt, aber farblich schön ausgewogen, haben wir gemeinsam gelegt und geklebt…

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

Die zweite in Schwarz-Weiß mit Naturtönen…

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio
No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

Und noch eine dritte Collage nur in Weißtönen, unter anderem Seiten aus besagtem Buch „Phänomen Kunst“. Damit waren wir einen Tag beschäftigt. Am nächsten Tag konnten wir die getrockneten Collagen zu Buchseiten zusschneiden, unter uns aufteilen, Buchdeckel bauen, die Seiten weiter gestalten und jede ein großes Buch binden…

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

Diese Bindetechnik kommt nicht in Kristinas Kurs vor, aber sie hat andere ganz spannende Techniken, aus losen Papieren Bücher zu machen. Das hier ist eher meine.

Buchbinden ©muellerinartstudio

Am Ende hatten wir jede ein riesiges Buch (27 x 30 cm).

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio
No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio
No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

Die Collagen-Seiten, eine Mischung von uns allen und trotzdem schon sehr individuell, füllten sich schon am zweiten Tag, werden aber jetzt nach und nach noch weiter bearbeitet.

No Scrap left behind Künstlerbücher ©muellerinartstudio

So habe ich jetzt zwei große Buchprojekte auf meinem Tisch, an denen ich weitermachen kann, dazu auch noch mein MittwochsMIX Buch, das für das neue März Thema Digital noch keine neue Idee enthält. Also ein sehr analoger erster MittwochsMIX im digitalen März. Aber das Online-Atelier von Kristina ist digital, bietet jede Menge Videos, schafft dabei ganz wunderbare analoge Bücher und echten Austausch mit anderen kreativen Menschen. Zwei aus der Gründungsgruppe waren letztens bei mir im Studio und kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Ich kann euch den Kurs bei Kristina von Herzen empfehlen und würde mich riesig freuen, demnächst überall bunte Junk-Journals nach Schaper-Art zu sehen.

Kristina wird übrigens bald auch nochmal im MittwochsInterview von Susanne und mir zu Gast sein und mehr erzählen, im Sommer 2020 war sie ja schon mal bei uns zu Gast. Damals hatte sie gerade ihr Atelier bezogen, das sie mittlerweile wieder aufgegeben hat, jetzt geht sie andere Wege und darüber werden wir mit ihr sprechen. Darauf freue ich mich schon sehr und ich freue mich auf eure digitalen Mixe, zeigt sie gerne unter #mittwochsmix2023 #digitalund und verlinkt Blogposts hier in den Kommentaren.

12 Kommentare zu „Papier, Kunst und Bücher“

  1. bei dir und bei euch vieren sind wirklich geniale bücher entstanden. dein museumsbuch gefällt mir ganz besonders gut, denn mein jahresvorsatz ist es, nach der coronazeit zumindest einmal im monat eine ausstellung zu besuchen, möglichst aber mehr. vielleicht greife ich deine idee auf und mache mir auch so ein buch gleich zum mitnehmen in ausstellungen. ich habe früher oft auf museumsprogramme gekritzelt und gemalt – besonders wenn man nicht fotografieren durfte. da sind richtig schöne seiten entstanden.
    auf dein buch bin ich gespannt. vielleicht finde ich da ja noch ein paar ideen, denn bisher ist mir noch nicht allzuviel zum thema digital eingefallen.
    liebe grüße
    mano

  2. Jetzt weiß ich endlich, wohin mit den Eintrittskarten, die ich seit vielen Jahren, Jahrzehnten sammele!!! Eine tolle Idee, wie immer von dir…
    Danke dafür. Liebe Grüße von der anderen Rheinseite, Ulla.

  3. Ich finde die Idee mit dem Museumsbuch auch ganz super und ich habe geshen, dass du auch im Ludwig in der Museumsbibliothek die Künstlerbücher angeschaut hast. Ich habe so viele Fotos davon gemacht – die könnte ich eigentlich mal ausdrucken und in ein Museumsbesuchsbuch kleben, bevor sie im Universum meines Handys verschwinden. Große Bögen aus Resten klebe ich ja schon seit Jahren und zerschneide sie dann – die große Schneidemaschine habe ich mir zum Glück gekauft, nachdem du mal bei mir warst und meine alte für ein Papier zu klein war:-) und ich bin gespannt, ob ich was Neues in Kristinas Kurs entdecken kann.
    Liebe Grüße
    Christine

  4. Liebe Michaela,
    ganz herzlichen Dank für die Werbung aus Überzeugung für mein Online-Atelier! Die Bücher sind allesamt großartig! Besonders freut mich daran, dass sich meine Anregungen so vielfältig, individuell auch in der Gruppe umsetzten lassen und weiterentwickelt werden…
    Die Idee eines Museumsbuches ist super! Jetzt warte ich noch, dass mein Kurs vom Digistore freigeschaltet wird und dann geht es wirklich los!
    Herzliche Grüße
    Kristina

  5. Da liegt ja mal wieder jede Menge Kreativität auf dem Tisch….und die Idee mit dem Museumsbuch ist wirklich großartig! 🤩

    Wobei ich gestehen muss, dass ich mich mit Collagen tatsächlich ziemlich schwer tue… bei mir sieht das nie so wirklich „künstlerisch“ aus, sondern erinnert vielmehr an naives Kindergarten-Geklebe🫣….- insofern bin davon nach ersten Versuchen wieder recht schnell abgekommen.

    Von daher gut, dass es da Profis wie Kristina und Dich gibt!😊👍

    Ganz liebe Grüße-

  6. Deine / Eure Bücher sind ja eine schöne Idee und gut gelungen (wie immer)!
    Vielleicht versuche ich mich auch mal an einem „alten“ Buch. Nur eher wieder ohne Collage 🙂 aber es gibt ja viele Möglichkeiten

    Übrigens, im WP reader wird jetzt nicht mehr Dein *Bild* auch angezeigt… nicht das bei Dir wieder was nicht so will (den Stern kann ich ja schon länger nicht mehr vergeben, aber da ich ja immer den Beitrag anschaue…)
    Liebe Grüsse
    Nina

    1. Ja, das kann daran liegen, dass wir viele Bildgrößen nicht mehr nutzen, um Datenmengen zu reduzieren. Blöd, wenn sie dir nicht mehr dargestellt werden. Auf welchem Gerät liest du Blogs?
      Liebe Grüße
      Michaela

      1. Das mit den Datenmengen kann ich gut verstehen. Ich lese sowohl in der App auf dem Smartphone als auch am PC und bei beiden erscheint das Titelbild nicht mehr in der App im „Reader“
        Wie gesagt, es soll nur ein Hinweis sein. (Den Beitrag lese ich natürlich ’normal“)
        Liebe Grüße
        nina

  7. Hallo Michaela,
    wunderschön geworden, Eure Bücher und eine tolle Idee mit dem Museumsbuch! Habt Ihr denn die Collage auf einem riesigen Papier befestigt und das dann beidseitig, oder die vielen Papiere aufeinander geklebt, so, dass gleichzeitig beide Seiten collagiert sind?
    Deine Bilder machen Lust, gleich selbst auch loszulegen 🙂
    Liebe Grüße
    Anja

    1. Die Collagen sind Patchworks aus Papier, die nur an den Rändern überlappen, da gibt es kein großes Trägerpapier. So sind beide Seiten spannend.

  8. Liebe Michaela,
    ich freue mich, bald mehr über dein Museumsbuch zu erfahren und nach und nach darin blättern zu dürfen. Und ich freue mich auf vor allem erstmal DEIN neues Buch und hoffe, es kommt hier bald an. Immer so eine Freude, vom Anfang des Prozesses was mitzubekommen und dann das Endstück in den Händen zu halten.
    Insofern: Lieber März, du darfst kommen!
    LG.SUsanne

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