Schachteln-Machen

Schachteln braucht man immer, oft sammeln sie sich von selber an, Schuhkartons und Verpackungen aller Art, aber oft passen sie nicht zum Verwendungszweck.

Als Mano (die mit den Kunstschachteln) im Oktober bei mir zum Buchbinden war, habe ich ihr zwischendurch kurz gezeigt, wie ich eine Schachtel selberbaue und beziehe. Wenn ihr mögt, könnt ihr heute mal gucken, wie ich es mache.
Katja hat letzte Woche eine wunderschöne Anleitung für Papierschachteln gezeigt. Ich zeige heute etwas festere und bunte.

Das Grundmaterial für meine Schachteln ist nicht zu dicke Graupappe (Zeichenblockrückseiten eigenen sich wunderbar).
Dazu brauchst du: Geodreieck, Bleistift, Cutter, evtl. Falzbein, Wäscheklammern, buntes Seiden-oder Geschenkpapier, und Buchbindekleber.
Planatol ist ein wunderbares Zeugs, das Papier und Pappe herrlich miteinander verbindet. Leider ist es nur in ziemlich großen Töpfen erhältlich.

Nach diesem Schema die Schachtel in beliebigem Maß aufzeichnen (das geht am besten mit dem Geodreieck), und ausschneiden. Die Kanten falzen, am besten mit einem Falzbein etwas einrillen und über der Tischkante knicken.

Die Klebeflächen mit unverdünntem Planatol einschmieren, festdrücken.

Mit Wäscheklammern fixiert trocknen lassen. Das dauert etwa eine halbe Stunde dann ist es bombenfest.

Weil ich nicht so lange warten wollte, habe ich schon mal eine kleinere Schachtel vorbereitet, um sie mit Seidenpapier zu beziehen. Das Seidenpapier so groß zuschneiden, dass die Seitenwände, von außen und innen mit Papier bezogen werden. Evtl. die Maße anzeichnen (ich mache das immer nach Augenmaß, passt nicht immer)

Wichtig ist auch die Auswahl der Zeitung, die man zum Kleben darunter legt, der Inhalt der Artikel hat direkten Einfluss auf die Arbeit!
Zum Beziehen mit Papier verdünne ich den Kleber 1:1 mit Kleister (das lohnt aber nur, wenn man mehr kleben will), ansonsten den Kleber mit etwas Wasser verdünnen, damit er leicht zu verstreichen ist. 
Den Boden der Schachtel mit Kleber einstreichen, Schachtel aufsetzen, vorsichtig glattsteichen (das Seidenpapier reisst leicht)
Nach und nach die Seitenteile mit Kleber einstreichen, das Papier passend einschneiden und so bekleben wie ich das hier zeige:

Zum Schluss den Boden bekleben. Trockenen lassen, auch wenn das feuchte Papier zunächst wellig und knubbelig aussieht, zieht es sich beim Trocknen schön glatt und verbindet sich mit der Pappe. Mit Geschenkpapier ist das ganze noch etwas einfacher.
Bei mir sind zunächst offene Schachteln entstanden, die brauche ich immer, um darin alles mögliche zu sammeln, z.B. Adventspostzutaten. Wenn ihr einen Deckel dazu haben wollt: nach dem gleichen Schema eine etwas größere Schachtel bauen, aber die Pappstärke beachten, da die Klebeflächen innen etwas auftragen, muss der Deckel schon einiges größer sein, sonst klemmt es.

Mit Restschnipseln habe ich dann noch schnell ein paar Streichholzschachteln bezogen. Hier noch ganz knubbelig, aber jetzt sind sie wunderbar glatt:

Ich hoffe, das konnte man so verstehen, wünsche frohes Schachteln-Machen, und eine wunderbare Woche!

18 Kommentare zu „Schachteln-Machen“

  1. schöne schachteln! und was es für unterschiedliche schachtel»rezepte« gibt 😉 für weihnachten bestimmt eine gute sache … nein für immer und überhaupt …

    früher habe ich buchbinderleim für sowas benutzt. heute nehme ich für fast alles nur noch ganz dick angerührten kleister oder pritstift … die dinge hat man halt immer zur hand 😉 schon mal an vergammelten buchbinderleim geschnüffelt … ne lieber nicht noch mal …

    herzliche grüße zum montag . wünscht . tabea

    1. und es ist alles so schön grün bei dir! Stifteverschwinden kenn ich auch sehr gut, mittlerweile hat Töchterchen sowieso die bessere Auswahl.
      Ach, und Buchbinderleim habe ich auch jahrelang nicht benutzt und bin erst im letzten Jahr wieder süchtig geworden,diese richtige glatte Verbindung von Papier und Pappe geht nur damit, behaupte ich! Vielleicht ist das eine Marktlücke, Planatol in kleinen Tuben zu verkaufen!
      Schöne Woche Michaela

  2. Für einige Zwecke sind die leichten Papierschachteln nicht geeigent, da freue ich mich umso mehr über deine gute Anleitung für stabile welche. 🙂
    Schön sehen sie aus, mit diesen ganz besonderen Papieren.
    Zum Kleben nehme ich übrigens gern verdünnten Express-Holzleim, das funktioniert auch wunderbar.

    Lieber Gruß,
    Katja

  3. Wunderschöne Schachteln…da wird das Verschenken noch individueller. leiben Dank für die Kalender, sehr hübsch…freue mich schon darauf, einen zu verschenken…einen behalte ich natürlich selbst. Danke auch für das Papier…fast tu schade, um es zu verwenden…LG Lotta.

  4. da warst du ja fleißig! und so schön sind alle geworden und bestens zum fitmachen geeignet (süßes foto!). ich hab heute auch eine selbstgemachte dabei (321) – da hat sich ein kleiner fehler eingeschlichen, aber ich hab sie so gelassen. selbstgemacht halt!
    und weil mir inzwischen einige passende größen fehlen, werd ich sicher noch einige neue herstellen.
    danke für die tolle anleitung und herzliche grüße von mano

  5. Deine Schächtelchen sind wirklich sehr hübsch. Vor allem mit solch schön gemusterten Papieren. Streichholzschachteln beklebe ich auch gerne. Das habe ich schon als Jugendliche gemacht…

    Liebe Grüße,
    Mond

  6. Aslo deine Schachteln sind einfach ein Traum. Die werde ich auf jeden Fall mal nachbauen. Schachtel haben sowieso etwas ganz bestimmtes an sich. Ich hab noch eine ganz alte Knopfschachtel von meiner Oma, die hat mein Urgroßvater für sie gebaut, der hatte früher eine Kartonagenfabrick. Als wir noch Kinder waren besaßen wir mehrer Blöcke von Musterpapieren zum Beziehen. Das war immer ein Genuß sie so durchzublättern, leider haben wir fast alles verbraucht – waren ja froh in DDR-Zeiten solches Papier zu haben. Ich glaube meine Schwester hat noch so paar kleine Reststücke und hütet sie als Andecken. Die Firma gibt es leider auch schon laaaaange nicht mehr. Mit der DDR verschwanden ja auch viel Privarfirmen, so auch diese. Schaaaaaddddeeeee! Aber im Blut ist die Liebe zu Papier und Farben geblieben, Blut ist eben dicker als die DDR!!!!:-)
    LG Susan

  7. Hilfe,

    wenn ich jetzt auch noch Schachteln baue, dann schaffe ich die ganzen anderen wichtigen Sachen nicht mehr.
    Aber Lust hätte ich schon.
    Das Prinzip kenne ich ja schon länger, aber ich habe hier gerade auch so tolles Papier liegen…

    na das muss wohl bis nach Weihnachten warten.

    Lieben Gruß vom frollein

  8. Vielen Dank für diese sehr anschauliche Anleitung! Zwar weiß ich schon lange wie man Schachteln aus nur einem Blatt Papier faltet, aber sie eignen sich nicht für alles, weil sie nicht genügend Stabilität bieten. Da kommt diese Anleitung gerade recht ;-).

  9. Hallo Frau Müller,
    ich habe gestern in Landshut im Laden "Perle & Papier" einen Topf Planatol kaufen wollen, auch wenn ich Jahre brauchen würde,um so eine Menge zu verbrauchen. Die Buchbinderin bot mir an, mir etwas in ein Marmeladenglas abzufüllen – und so mußte ich nur € 3 bezahlen! Vielleicht sind auch andere Buchbinderinnen in anderen Städten so freundlich und geben etwas auf Nachfragen ab. Ich fand das sehr nett und bin nun glückliche Besitzerin einer übersichtlichen Menge Planatol.
    Grüße aus Bayern,
    Ulrike

  10. Hallo Michaela! Durch Annette von blick7 bin ich grad auf deinen Blog gestoßen. Eigentlich wegen dem Adventkalender mit den Kärtchen, die Idee ist ja wirklich unglaublich süß!!! 🙂
    Jetzt habe ich deinen Schachtel-Post entdeckt, der mir auch sehr gut gefällt, dein Blog gefällt mir überhaupt supergut und du hast jetzt auch jeden Fall eine neue Leserin gewonnen!
    Würde mich freuen, wenn du auch mal bei dir vorbei schaust!
    Ganz liebe Grüße Michaela 😉

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