Ich bin ein Septemberkind, deshalb passt das Thema Kindheit für den MittwochsMIX sehr gut in meinen Lieblingsmonat, der gerade begonnen hat. Bevor ich mein September-Büchlein starten konnte, musste ich zunächst noch das Tinten-August-Büchlein fertig machen.
Heute blättere ich mit euch durch das August-Büchlein und nehme euch mit in meine Kindheit in den 70iger Jahren!
Das August-Büchlein enthält viele Tintenkleckse und Sonnendrucke, ein paar Briefmarken, einige gefundene Zeilen und ein paar kleine Schnipsel aus London. Ich hatte die Seiten zunächst nur mit Gummibändern eingehängt, wie ich es in den Monaten davor auch gemacht habe. Erst zum Ende des Monats hefte ich die Seiten ein. Gestern habe ich auf Instagram gezeigt, wie ich das (ganz schnell…) gemacht habe.
Zeilen zu den sommerlichen Seiten fanden sich wieder in alten Kinderbüchern. Sogar die richtigen Worte, um den Sonnendruck zu beschreiben, manchmal passt es einfach!
Das war also der August, jetzt hat der September angefangen und ein neues Buch muss her! Für diesen Monat habe ich mir zunächst einen Farbklang überlegt und dabei an meine Kindheit gedacht. Wenn ich as Kind nach meiner Lieblingsfarbe gefragt wurde, habe ich immer GELB gesagt: gelbe Gummibärchen, gelbe Spielfiguren bei Mensch-Ärgere-Dich-Nicht (worüber ich mich übrigens sehr doll ärgern konnte!), gelbe Stifte, gelbe Kleidung (die mir nie stand). Hier das Beweisfoto:
Zu Gelb passt, ganz besonders im September Violett. So habe ich meinen Buchdeckel und ein paar Papiere in Gelb und Lila eingefärbt:
Dann erst habe ich die alte Mappe mit meinen Kinderzeichnungen vom Schrank geholt und durchgeschaut.
Die 70iger Jahren waren richtig cool! Vielleicht wollte ich damals noch Modedesignerin werden. Jedenfalls habe ich sehr gerne Figuren und Mode gezeichnet. So eine gelbe Schlaghose mit Rüschen wäre was, oder?
Erst dachte ich, ich zerschneide die alten Zeichnungen und hefte sie in mein September-Büchlein. Irgendwie brachte ich es nicht übers Herz, meine alten Werke zu zerstören. Deshalb habe ich sie kopiert und so dürfen sie nun das September-Büchlein beleben und mich zurückversetzen in die Zeiten, als ich mir stundenlang Leute und ihre Kleidung ausgedacht habe.
Soll ich in den kommenden Wochen noch mehr von meinen Frühwerken zeigen? Da gibt es noch einen großen Fundus!
Habt ihr auch noch eure alten Werke, oder die eurer Kinder? Ich bin total gespannt, was ihr zum Thema Kinderheit an den September-Mittwochen zeigt. Susanne und ich sammeln eure Mixe auf Instagram oder über die Kommentare hier im Blog.
Jetzt stelle ich das August-Büchlein ins Regal und freue mich auf die Workshops der Woche. Heute toben wir uns mit Pflanzendruck in der Spätsommer-Druckerei aus und am Samstag ist Schachteltag. Bestimmt zeige ich davon nächste Woche bunte Bilder.
Gelb war wirklich auch überall in den 70ern…. Bei uns zuhause waren allerdings die vorherrschenden Farben Grün und Orange – mein Zimmer hat auch zwei Wände in diesen Farben gestrichen. Unglaublich. Deine Zeichnungen sind mega, und ich bin sicher, die Modewelt hätte sich sehr an deiner SChlaghosen-Variante erfreut und wer weiß: Jede Mode kommt wieder, also vielleicht kommt auch noch die Entdeckung deiner tollen Zeichnung, und wir finden die Hosen bald in Kaufhäusern – natürlich auch in Gelb 🙂
Viel Spaß bei den Workshops. Da werde ich gerade richtig neidisch….
LG. SUsanne
Die 70er. Ich erinnere mich sofort an meine kratzende gute Hose aus Wolle die wohl für einen Schotten bestimmt war (Karos) und an Cord und Niki und später geliebte Flickenjeans. An Farben erinnere ich mich weniger, aber Gelb war definitiv nicht dabei. 😉 Ich glaube, ich mochte rot und blau und hatte es nicht so mit Mode. Ich war eher nur draußen und ein Wildfang aber gemalt habe ich schon damals und schon damals sehr gerne Tiere. (und ja, hier gibt es Mappen)
Eine gute Idee die Bilder zu kopieren! So können sie neu arrangiert werden und schon damals warst Du eine genau hinschauende Künstlerin.
Mit lieben Grüßen
Nina
Dass wir noch unsere Kinderzeichnungen haben, zeigt doch, in welch friedlichen Zeiten wir gelebt haben. Ich hab noch immer die Erzählungen meiner Mutter im Ohr, wie sie sich von immer mehr lieb gewordenen Dingen trennen musste, nachdem sie nach dem Verlassen ihrer Heimat jahrelang von hier nach da geschoben worden ist. Ich hab auch noch Mappen mit den Werken vor der Aufnahme an die Werkkunstschule, aber meine Modezeichnungen aus den frühen 1960er Jahren nicht mehr ( da waren allerdings Miniröcke DAS Thema, Hosen waren ja in meiner Schule nicht erlaubt ). Entwicklungspsychologisch interessant, dass Modezeichnen wohl in einem bestimmten Alter angesagt ist. Dein Komplementärkontrast ist gerade auch Thema bei meinen Freitagsblümchen. Liegt wohl wirklich in der Septemberluft. Kindheit ist schon ein schönes Thema und beschäftigt mich zunehmend mit dem Altwerden.
Frohes Schaffen!
Astrid
Liebe Michaela,
das ist ja ein sehr cooles Thema, da muss ich doch auch mal suchen gehen.
Super dein Foto und der Fundus, ich freu mich darauf mehr zu sehen! (auch Fotos).
Ich habe irgendwo auch noch so eine Mappe, mein Vater hat alle Bilder gesammelt, die ich ihm jeden Morgen zur Arbeit mitgegeben habe.
Liebe Grüße
Sabine
In der Schlaghosenzeit war ich schon an der Uni und hab sie natürlich liebend gern getragen. Und die Möbel in der Studibude waren von der Straße und wurden gelb und orange angepinselt, Die Vorhänge waren gelb gefärbt und wurden mit Kartoffeldruck in lila bestempelt 😁!
Leider habe ich überhaupt nichts mehr aus meiner Kindheit außer einigen Fotos.
Deine Zeichnungen sind schon damals sehr sehenswert und ich beneide dich, dass du sie noch hast!
Liebe Grüße- immer noch aus Dänemark
mano
Ich habe als Kind schon Papiere, Prospekte und Zeitungsausschnitte gesammelt, aber kaum gemalt. Ja, bitte zeige mehr von deinen alten Zeichnungen und Kinderfotos. Die liebe ich, auch wenn ich von mir nichts mehr habe.
Liebe Grüße
ela