Sonntag im Museum…

Ich war gar nicht im Museum an diesem Sonntag, aber ich hoffe, andere Leute
waren es. Da jetzt die letzte Woche unserer Ausstellung „TON in TON“
anbricht, zeige ich auf ausdrücklichen Wunsch Detaileinblicke für
die, die leider nicht nach Langerwehe kommen konnten. Oder für die,
die doch in letzter Minute noch hinfahren möchten.

Wir haben TON wörtlich genommen und in zwölf Wandvitrinen zehn
Tonbegriffe vertont. Die Schaukästen sind fest im Raum eingebaut und
wir bespielen sie wie kleine Bühnen. „Eine „tonal“ so fein
aufeinander abgestimmten Mixed-Media-Werkschau rund um den
Ur-Begriff TON“ (sagte zur Einführung die Kulturjournalistin
Dorothée Bönsch-Hochgürtel)

Starten wir mit dem TONPAPIER, denn Papier ist mein Medium, und
nicht Ton. Deshalb ist meine ideale Vase aus Papier. Die klassische
Grundform entstand als Negativ-und Positivform aus Papieren 
geschnitten und zu Buchblöcken geleimt, als Vorgabe für die Keramik
von Hanne Kierdorf. Auf dem Detailfoto meiner Schwester Brigitte
Balser wird das Papier in Reihung und Fächerung zum plastischen
Objekt.

Die schrillste und lauteste ist der „GUTE TON“, ein Thema an dem wir
alle vier gemeinsam gearbeitet haben und viel Spaß hatten, den guten
Ton auf die Spitze zu treiben:
„Das Einmaleins des guten Tons“ ist ein Benimmbuch aus den 1950iger
Jahren aus unserm Elternhaus. In meiner Kindheit schon lange
veraltet, diente es immer der allgemeinen Erheiterung. Die
„negativ“-Beispiele waren für mich immer die lebendigeren und
lustigeren. Wir treiben hier den guten Ton als Persiflage auf
vergangene Zeiten auf die Spitze und decken einen Tisch in einem
Raum, in dem alles zusammenpasst. Aus meiner idealen Vasenform
entstanden Muster, die alles bedecken, von Tapete, Tischdecke bis
zum Stuhl. Die Farbgebung ist Ton in Ton, und so gar nicht gut…

Vertont wurden die Themen von Anne Krickeberg und Thomas Becker:
Hier der Hörspot GUTER TON 

TONKOPF:
Bei einer gemeinsamen Aktion, bei der wir alle mit Ton arbeiten
wollten, kam jede nach den ersten Versuchen zu ihrem Medium
zurück: Ich zeichnete, aus den Zeichnungen und den Fotos meiner
Schwester entstand eine zweihändige Collage.
Während Hanne ihre genialen Köpfe formte, begleitet von den
Fragen: …Welcher Klang hat ein Kopf? Deiner? Meiner? Hohlkopf,
Tonkopf, Kopfweh oder Dickkopf – Also der innere KLANG!”
Der Hörspot: TONKOPF
TONSPUR:
„Die kleine Raupe Nimmersatt“ hat Pate gestanden, als wir die Idee
mit der Tonspur entwickelt haben. In Hannes Garten krabbeln tönerne
Raupen die Bäume hoch und runter, richten eigentlich keinen Schaden
an.
Doch

Brigitte ist mit der Kamera auf Spurensuche gegangen und hat sie
gefunden, die kleinen gefrässigen Wesen und die löchrigen Spuren,
die sie in den Blättern hinterlassen haben.

Der Hörspot: TONSPUR . 
Die Spots sind völlig unabhängig von den Vitrinen entstanden,
sie illustrieren nicht, sondern zeigen eine andere Ebene des
Begriffs.
Hat Euch der kleine Rundgang gefallen? Dann entweder schnell
nach Langerwehe,
oder nächsten Sonntag nochmal reinschauen, dann mache ich eine
kleine virtuelle Finisage.

Hier hatte ich schon andere Einblicke gezeigt:
Vor
der Eröffnung,
Lebenswichtig,
TONART

DANKE, Miriam, alles wieder da, nur die ursprünglichen Kommentare nicht.

4 Kommentare zu „Sonntag im Museum…“

  1. Vielen Dank für den link zu Ton in Ton, es sind wunderbare Arbeiten! Leicht und schön deine Papiervasen, aber auch die Köpfe sind beeindruckend.
    Nein, da kannte ich dich ja noch gar nicht… aber so ein Benimmbuch aus den 50ern besitze ich auch noch, immer wieder köstlich, darin zu blättern.
    LG Ulrike

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