Nach acht Jahren “Müllerin Art” ist es endlich Zeit, dass ihr mich etwas näher kennenlernt.
Ich bin Michaela, Ende vierzig, lebe mit meiner Familie in der Papierstadt Bergisch Gladbach vor den Toren Kölns. Ich habe zwei große Kinder, der Sohn seit kurzem schon im Studium.
Eigentlich bin ich ein Zechenkind, im nördlichen Ruhrgebiet aufgewachsen.
Mit den Händen kreative Dinge tun war in meiner Familie selbstverständlich. Ncht gerade die hohe Kunst, aber Handarbeiten, Werkeln, Nähen, Stoffdrucken, Stricken, Häkeln und für mich auch immer Zeichnen und Malen. Die große Schwester lebte es vor und wurde Innenarchitektin.
Als kleines Kind habe ich innig und ausgiebig gemalt wie alle kleinen Kinder. Obwohl es der Kindergarten etwas unterdrückte, lies ich mich nicht unterkriegen. Damals war gelb noch meine Lieblingsfarbe. Nicht nur Bilder, sondern auch Bücher machen, war immer schon meine Leidenschaft.
Spätestens im Kunst-Leistungskurs bei Bernhard Krug kam die Begeisterung für die Kunst: Museumsbesuche, Kunstgeschichte, eigene freie Projekte.
Meine Entscheidung für ein Studium der Visuellen Kommunikation (Grafik-Design) entwickelte sich in der Oberstufe und war alternativlos. Ein freies Kunst-Studium oder Kunst auf Lehramt wären es nicht gewesen. Und ich würde es heute wieder den gleichen Weg einschlagen, ich kann mir immer noch keinen anderen Beruf vorstellen.
Das Studium an der Fachhochschule Münster war sehr praxisorientiert, Werkstätten, Projekte, Wettbewerbe. Illustration, Typografie, Konzept. Am Ende war es – neben zeichnerischen und druckgrafischen Projekten – das Logo-und Corporate-Design, das mir am meisten lag. Dinge auf den Punkt bringen, die Essenz finden.
Es folgte direkt aus der Diplomausstellung eine Festanstellung in toller Designagentur, zwei intensive Lehrjahre und dann schnell der mutige Schritt in die Selbständigkeit, zunächst in Aachen, seit 1997 in Bergisch Gladbach.
20 Jahre nun schon, viele Kundenprojekte, Logos, Geschäftspapiere, Zeitschriften, Broschüren. Gerne hier und da etwas Illustration und ab und zu freie künstlerische Projekte, immer wieder gemeinsam mit der Schwester, jedes Jahr ein zweihändiger Kalender!
Seit 2011 arbeite ich nicht mehr nur von zuhause aus, sondern sitze meist den halben Tag in einer netten Bürogemeinschaft, dort arbeite ich an meinen Kundenaufträgen, die restliche Zeit zuhause in meinem Chaos an meinen freien Projekten und meinem Blog.
Den Blog* gibt es nun schon seit acht Jahren und er die Grundlage für meine aktuellen Projekte. Ohne den Blog hätte ich viele tolle kreative Leute nie kennengelernt, nie den Mustermittwoch und unsere Post-Kunst-Projekte gestartet. Nie hätte ich Buchbinde-Workshops gegeben, bestimmt kein Buch darüber geschrieben. Aber all das habe ich nun, und bestimmt kommen in den nächsten noch viele tolle Projekte, von denen ich jetzt noch gar nichts ahnen kann. Ich freue mich auf viele kreative Herausforderungen.
*heißt es eigentlich der oder das Blog? Ich sage immer der, höre oft anderes, was sagt ihr?