Hallo und herzlich Willkommen! Endlich gibt es ein neues MittwochsMix Thema und endlich wieder ein Mittwochs-Interview. Nach der langen Sommerpause durften Susanne und ich jetzt mit der Buchbinderin Heidi Siegeroth sprechen. Heidis wunderschöne Kisten und Kästchen, die sie auch im Video zeigt, haben uns zum neuen Mix-Thema inspiriert. Wir freuen uns, wenn ihr im September kontrastreiche Kisten zeigt oder was immer euch zu diesem tollen Thema einfällt. Wir sind gespannt und sammeln in dieser Liste und auf Instagram unter #kisteundkontrast. Bei mir wird in diesem Monat sicher auch die eine oder andere Kiste entstehen, bis heute habe ich es aber noch nicht geschafft, dafür zeige ich euch einen bunten Workshop-Rückblick auf das vergangene Wochenende. Heidis geniale Tipps zum Buchbinden wurden dabei eifrig eingesetzt.
Adelheid Sofia Siegeroth – besser bekannt als „Heidi leimt“ – aus Jülich kenne ich persönlich seit dem letzten Herbst, als wir gemeinsam eine Buchbinder-Werkstatt ausgeräumt haben. Ich bin während des ersten Corona-Jahres auf sie und ihre genialen Buchbinde-Anleitungs-Videos aufmerksam geworden. Seitdem kreuzen sich unsere Wege virtuell und analog immer wieder. Ich bin begeistert von ihrer Handwerkskunst, ihrem Arbeitstempo, ihrem besonderen Stil und besonders von ihrer freundlichen lebendigen Art, die Dinge zu erklären. Aber schaut selbst und lasst euch von Heidi begeistern.
Ihr findet Heidi auf Instagram, auf Youtube, auf ihrer Website und seit neuestem auf Patreon.
Und natürlich auf vielen tollen Kunsthandwerker-Märkten (zum Beispiel in Benediktbeuren am 17. und 18. September) und in ihrem wunderschönen Laden „Werkviertel“ in Aachen.
Aus dem Werkviertel stammt diese wunderschöne kleine Fischschachtel. Sie ist nur ca. 6,3 x 8,5 cm groß und perfekt gearbeitet, genauso wie das schöne Leporello mit Prägung und abgerundeten Ecken. Dagegen wirken die kleinen Büchlein, die bei mir derzeit aus Workshop-Resten entstehen und am kommenden Wochenende beim offenen Atelier zu haben sind, grob und wild.
Ich mache es halt auf meine Art und bin sehr froh über das, was Heidi zur Berechtigung unserer beider Arbeitsweisen sagt. Um demnächst auch perfekter und professioneller arbeiten zu können und es an meine Kursteilnehmerinnen weiter geben zu können, unterstütze ich Heidi jetzt auch auf Patreon und habe damit Zugriff auf ihr komplettes Fachwissen, eine kleine kompakte Buchbinder-Lehre für zuhause. Nach dem Start auf Youtube ist folgerichtig, dass sie nun ihre Inhalte nun gegen kleines Geld anbietet. Es steckt so viel Arbeit dahinter, das sollte durchaus honoriert werden.
Diejenige, die mich zuerst auf Heidi aufmerksam machte, war Tanja “Farbschneiderei”. Ich weiß noch genau, das war bei einem Zoom Meeting zum Thema Buchbinden. Jetzt gab es am letzten Wochenende einen Workshop bei mir im Studio, den Tanja sich gewünscht hat und zu dem zu zusammen mit zwei Freundinnen (und ihren Neon-Klebebändern) nach Bergisch Gladbach kam. Reise-Erinnerungen haben wir festgehalten in Muster und Büchern, wir haben Schablonen entworfen, gedruckt, Collagen geklebt und Bücher gebunden: Und das alles irgendwie gleichzeitig.
Tanja hat zielgerichtet zwei große Alben für ihre Lieblingsreiseziele gestaltet, die sie immer wieder besucht: Das Mühlviertel, dessen typische Blaudruck-Muster sie als Schablonen umgesetzt hat und Hiddensee. Dafür wurde kräftig in meinem Fisch- und Wellenfundus gefischt, natürlich mit Neon!
Beim Kaschieren der Pappen sieht man, dass sie Heidis Videos gesehen hat, die Handgriffe sitzen!
Und es gab auch mal ein Foto von mir beim Drucken, voll konzentriert:
Die neuen Blümchenmuster passen auch schön zu einem Worpswede-Reisebuch.
Für ein persönliches Katzen-Buch haben wir Katzenschablonen gestaltet, geplottet,
in Varianten gedruckt und zu einem Ringbuch mit Leinenstreifen verarbeitet.
Ringbücher und Gummiband-Bücher waren die Favoriten in diesem Kurs. Bücher, die später noch weiter ergänzt werden können, ob auf Reisen oder zuhause bei den Katzen.
Es gab so einige Aha-Erlebnisse. Ich fand es auch besonders schön zu sehen, dass man einen fertig gehefteten Buchblock in einen Umschlag mit Gummibändern einhängen kann und somit sehr flexibel ist.
Karten und Atlanten sind immer ein perfektes Material, um Reisebücher einzubinden.
Auch wenn es zwischendurch trubelig und mit sechs Teilnehmerinnen etwas zu voll war, sich die Farben mit dem Leim mischten, gab es am Ende ein fulminantes Finale.
Wunderbar individuelle Bücher, auch schon gestalteten Innenseiten voller schöner Schnipsel von unterwegs.
Die Minibüchlein dazwischen habe habe ich zwischendurch gemacht und mir dafür Tanjas Klebeband geklaut.
Nachdem diese Schätze nun alle wieder eingepackt wurden und an ihre Heimatorte gereist sind, werde ich in den kommenden Tagen mein Studio herrichten für das offene Atelier.
Plakate und Postkarten sind schon verteilt, das Fenster beschriftet. Eine kleine Postkunst-Ausstellung habe ich schon eingerichtet, der Rest folgt dann in den kommenden Tagen.
Heidi sagt ja ganz am Anfang in ihrem Interview, das Wort “Atelier” klingt so, als sei es immer schön und dekorativ. Sie sagt lieber Werkstatt, ich nenne meine Räume Studio, das ist beides. Es ist während der Arbeit wild, chaotisch und kreativ, zur gleichen Zeit aber auch inspirierend und hat eine Atmosphäre, in der sich immer alle wohlfühlen. Kommt also gerne am Wochenende vorbei, ich freue mich!
Eine Lust, die vielen schönen Bücher zu sehen… LG Ghislana
Oh, ich weiß ja gar nicht, wo ich anfangen soll, so viele wunderbare Dinge hier!
Und klar, jeder arbeitet anders, Vergleiche sind da oft nicht so gut, eher mal ein Anreiz 🙂 Aber ich verstehe was Du meinst, wenn ich diese runden Kanten des Buches sehe oder dieses unglaublich exakte Kästchen was dazu auch noch wunderschön ist (nicht nur praktisch)
Das Filmchen muss ich noch in Ruhe ansehen
Die Ergebnisse Deines Kurses sind ja auch so wunderbar und ich musste grinsen, als Du zu Deinem Portrai *ganz konzentriert* schriebst. Ich press die Lippen dann auch immer so zusammen und manchmal sind sie sogar etwas wund… jeh nach dem.
Ich hoffe immer noch sehr, dass ich am Wochenende vorbei kommen kann 🙂
Liebe Gr´üsse
Nina
Liebe Michaela, ich habe das Wochenende sehr genossen – ich komme wieder. Noch immer ist etwas Farbe auf meine Fingern… Meine Hiddensee – Mädels freuen sich aufs Füllen des Reisealbums. Und die Erkenntnis, das Blaudruck Nord- Süd, Ost und West verbindet, freut mich sehr. Mein Kopf explodiert vor lauter Schablonen-Muster-Ideen… und passend zum Monatsthema war das Wochenende etwas „out of the box“ – unkonventionelle Lösungsansätze über die allgemeinen Grenzen hinaus… Müde und glücklich saß ich abends mit 30 min Verspätung im Zug. Deine Tanja
ganz herrlich alles!! das video heb ich mir für später auf!
lg mano
Was für ein sympathisches Interview🤩👍- vielen Dank Euch Dreien! Da bekommt man direkt wieder Lust, die nächste Schachtel zu bauen….
Besonders interessant fand ich aber auch den Spannungsbogen der verschiedenen Herangehensweisen von der kreativen Vermittlung von Inspiration und Tun sowie eben der handwerklichen Umsetzung selbst.
Klasse gemacht- gerne mehr davon….
Lieben Gruß, Barbara
Was für eine schöne Schachtel und was für eine Energie und Freude, die beim Lesen deines Beitrags über Workshop, Bücher und Schachteln bei mir aufkommt! Herrlich!
Das Gespräch mit Heidi habe ich auch sehr genossen – so eine tolle Frau, und ich freue mich, wenn ich sie auch mal live sprechen kann und ihre tolle Arbeiten aus der Nähe bestaunen und bewundern darf!
Dann auf in die nächste Zeit – verschachteln wir Kontrast und kontrastieren wir Kisten!
Genieße das Wochenende mit all deinen tollen Vorhaben!
LG. Susanne