Kleisterovale: Frühlingspost 2019

In der vergangenen Woche ist meine Kleisterpost auf die Reise gegangen. Ich sah schon hier und dort, dass sie gut angekommen ist. Also darf ich heute der Welt meinen Beitrag zu unserer aktuellen Frühlingspost-Aktion zeigen.

Schon in der Karnevalszeit hatte ich mich eingekleistert und mich mit dem Thema beschäftigt, viele Bögen Papier in kurzer Zeit mit pastellig gefärbtem Kleister eingestrichen und Spuren hinterlassen. Die kleine Menge Speisestärken-Kleister, die ich angerüht hatte, war schnell verbraucht, den Rest habe ich mit einfachem Tapetenkleister und Acrylfarbe weitergekleckst. Das ging gut und schnell, so schnell, dass der Wäscheständer auch flott voll war.

Teilweise in zwei Schichten übereinander gekleistert, hat mich die Verdrängungstechnik am meisten begeistert. Im ovalen April wollte ich unbedingt ovale Muster gestalten und habe gar nicht beachtet, das meine Post erst im Mai ankommt. Egal, Deckel von Shampooflaschen eignen sich wunderbar, um dreidimensionale Effekte im Oval zu erreichen.

Farblich habe ich durch reichlich Zugabe von Weiß das komplette Pastell-Spektrum abgedeckt und später erst zusammengefügt, was zusammenpasst.

Mein Plotter durfte die Umschläge schneiden, mit ovalem Guckfenster, abgerundeter Klappe und Löchern zum zubinden.

Die Karten habe ich dann aber mit der Hand geschnitten. Florale Formen im Positiv und Negativ, so dass kein Stückchen kostbares Kleisterpapier verschwendet wurde.

Im Dreier-Set gepackt, dazu als kleines Geschenk noch ein schmaler Abreissblock aus Restpapieren …

und ein paar Ovale Adressaufkleber.

Meine fertigen Versand-Umschläge habe ich auch aus Kleisterpapier gestaltet, sie haben es aus irgendeinem Grund nicht mehr aufs Fotos geschafft, aber pünktlich zu allen Damen meiner Gruppe 8 und dort hoffentlich Freude bereitet. Zwei weitere Wochen Frühlingspost liegen nun vor uns und ich freue mich über alles, was Gekleistertes in meinem Kasten landet.
Die Briefkarten-und Umschlag-Vorräte sind nun üppig aufgefüllt. Die dicken Stapel an Frühlingspost-Umschlägen, die in der Zwischenzeit hier angekommen sind, zeige ich demnächst zusammen mit Tabea zur Finissage auf dem Post-Kunst-Werk-Blog.

Was ist nun mein persönliches Fazit der Frühlingspost? Nach einer Kleisterpapier-Aktion mit Frau Buntpapier-Fabrik vor einigen Jahren waren dies meine ersten eigenständigen Kleistererfahrungen. Die Technik ist ganz nett, bietet viele Möglichkeiten. Mir ist sie ein wenig zu matschig und zufällig, die Trocknungszeiten und das gewellte Papier mag ich nicht so. Es ließ sich aber ganz gut wieder glätten durch Pressen und teilweise auch Bügeln. Für Workshops in meinem Studio ist diese Technik nicht so gut gegeignet, dafür reicht mein Platz zum Kleistern und Trocknen nicht. Ich habe alleine schon jeden denkbaren Platz belegt. Vielleicht kleistere ich demnächst nochmal zarte Hintergründe, die ich dann im nächsten Schritt mit Schablonendruck bedrucke, das kann ich mir spannend vorstellen.

Und was waren eure Erfahrungen mit dem Kleister?
Viele Beiträge der aktuellen Aktion finden sich in der Post-Kunst-Sammelliste.

12 Kommentare zu „Kleisterovale: Frühlingspost 2019“

  1. Liebe Michaela, ganz schön sind Deine Collagen! Ich finde dafür eignet sich das Kleisterpapiere doch recht gut, wenn man es festklebt, also auch zum Beziehen von Buchdeckeln, Kartons, Kistchen oder so. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn es sich etwas wellt. Das zieht sich dann ja glatt und bestempeln ist auch eine super Idee. Werde ich demnächst mal machen. Das Matschen finde ich toll, allerdings braucht es wirklich viel Platz und Zeit zum Trocknen aber vielleicht geht es ja künftig schneller, wenn der Wäscheständer wieder in die Sonne kann 😉 Ich habe erst ganz spät gecheckt, dass es „Weiß“ braucht um „Pastell“ zu mischen. Habe anfangs mit viel Kleister und wenig Farbe probiert und so waren meine Farbtöne eher verwässert als pastellig aber weil mit meine Papiere schon so gut gefallen haben, habe ich sie trotzdem verwendet. Beim Collagieren und Ergänzen mit pastelligem Papier, viel das dann gar nicht mehr so sehr auf. Es hat wieder einmal sehr viel Freude gemacht.
    Ganz herzliche Grüße, von Annette

  2. liebe michaela, wunderschön ist deine kleisterei geworden, vor allem durch die 2 schichten und erst diese farbkombinationen- so fein pastellig!
    mir ging es wie dir, matschig, wellig, wenig platz zum trocknen und das dauerte ewig (wahrscheinlich auch weil ich die papiere vorher angefeuchtet habe). ich habe maisstärkekleister verwendet und war begeistert von der haptik, danach habe ich noch ein paar versuche mit tapetenkleister gemacht. das war zwar in der anwendung einfacher, aber die raue oberfläche hat mir nicht so gefallen. alles in allem hat es mir wieder viel freude bereitet, das experimentieren mit einer neuen technik wie auch die schöne post im briefkasten. danke für diese gelegenheit 🙂
    liebe grüße aus dem allgäu, martina

  3. Sehr schön aufeinander abgestimmt sind deine Briefsets – alles passt wunderbar zusammen, ein Traum in Pastell!
    Ich persönlich mag diese Kleistertechnik sehr, denke nur, dass sie stärkere Kontraste braucht, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Auch finde ich sie gar nicht als zufällig, weil man doch sehr gezielt mustern kann.
    Von meinen Erfahrungen kann ich dann erst nächste Woche berichten, wenn meine Post als letzte raus ist…
    Liebe Grüße Ulrike

  4. Siehe oben…. Kommentar von Ulrike…… ich wollte nämlich in jeder Hinsicht genau das gleiche schreiben!
    Nur den Dank für deine wunderbare Post kriegst du noch obendrein!
    Liebe Grüße
    Christine

  5. Was für wunderbare Post da in die Welt geschickt wurde und dann wieder wird… So schön… Ich war ja in zweierlei Hinsicht vorbelastet, durch eine entsetzliche Schulerfahrung, bei der sich das verwendete Packpapier schon beim Einstreichen wieder einrollte und am Ende nur eingefärbte knittrige Klumpen von Papier übrig blieben und dann im Februar der Kurs bei Tanja… Bei den wunderschönen Papieren, die unter ihrer Anleitung und dem korrigierendem Eingreifen in die Kleister- und Mischfarben-Herstellung entstanden hing die Latte für den eigenen Anspruch nun sehr hoch… Und so habe ich die Unbefangenheit derer, die sich lustvoll ins Probieren stürzten und auf Instagram posteten, manchmal ein bisschen bei mir vermisst… Pastellfarben mag ich ja auch, aber im Zusammenhang mit dem Kleistern fand ich es auch etwas schwierig, nicht technisch, aber gestalterisch. Aber letztlich habe ich meine Gruppe, denke ich, mit schönen Karten versorgen können und noch Bögen für Extrapöste übrig. Meine Karten hatte ich zu den Tagen der offenen Ateliers ausgelegt als Beispiel für die Verwendung von Kleisterpapieren und eine davon ist nun weg… Als eine Besucherin spontan zugriff und eine der drei unbedingt kaufen wollte, habe ich es nicht fertig gebracht, sie zu enttäuschen… Übrigens war eine Postkünstlerin bei mir bei den offenen Ateliers auf Besuch, sie hätte schon zweimal teilgenommen, ist aber stille Leserin und selber nicht Bloggerin oder Instagramerin und bleibt mir nun nur namenlos und als Begleitung eines mir bekannten Malers in Erinnerung… War aber witzig… Mein Kopf ist vor lauter Lernprozessen der letzten beiden Monate vorm Platzen 😉 😉 ;-), wir fahren jetzt auf eine Insel… Ich finde übrigens die Zweideutigkeit deiner Osterinsel so lustig… Wenn du von Osterinsel schreibst, erinnert es mich an eine Postkarte meines Onkels, der einst die fernen Osterinseln besuchen konnte… so vor 50 Jahren ;-), die Postkarte ist längst nicht mehr da. Herzliche Grüße Ghislana

    1. Ach, da wäre ich auch gerne gucken gekommen bei deinem offenen Atelier. Und ist das nicht schön, wie sich die Welten zusammenfinden, durch die Postkunst und Kreativität?

  6. Liebe Michaela,
    Deine Frühlingspost ist sehr gelungen und hat den Empfängerinnen sicherlich sehr viel Freude bereitet.
    Mir selber hat das Kleistern Spass gemacht, wie ich auf meinem Blog bereits ausführlichst geschrieben habe, war mein Problem das richtige Papier zu finden, z. T. sind meine Karten viel zu dick geworden.
    Ich bedauere es mittlerweile sehr, dass ich nicht von jeder Variante ein Set für mich behalten habe – das lag schlicht daran, dass 9 eine ungerade Zahl ist und ich teilweise Papiere durch 2 bzw. 4 geteilt habe. Falls ich wiedereinmal bei einer Postkunstakktion mitmache, bin ich in diesem Punkt schlauer.
    Viele Grüße Margot

  7. Ich finde es doch immer wieder faszinierend, wie du mit einfachen Mitteln und Mustern eine wunderbare Wirkung erzielst. Das ist für mich die typische Müllerin Art Handschrift, die ich sehr mag. Kurz und gut: ganz feine Karten und Umschläge hast du da gezaubert!
    Liebe Grüße Christiane

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