Licht, Schatten und Stille

Dieser November ist still, es ist Pause angesagt. Letzte Woche bin ich am Knie operiert worden – Nix Schlimmes, langfristig geplant, alles ok! Jetzt laufe ich vier Wochen auf Krücken und muss mich in Geduld üben. Ich kann keine Tasse von der Küche zum Esstisch tragen, ich kann nicht Auto – oder Fahrradfahren, komme nicht nicht selbständig in mein Studio. Deshalb sind auch keine Workshop-Termine für dieses Jahr mehr geplant.
Aber das ist nicht nur schlimm. Nicht nur Schatten, auch ganz viel Licht. Ich kann in Ruhe am Schreibtisch sitzen und kreativ sein, ich kann auf dem Sofa mit dem IPad arbeiten, ich habe es sogar schon bis ins Dachgeschoss an die Nähmaschine geschafft. Kreative Beschäftigungen gibt es genug, langweilig wird es mir nicht werden, nur schnell aufspringen und etwas holen, das geht gerade nicht. Ich habe mich schon ganz gut eingerichtet, habe Hilfe und komme klar, in einem Beutel schleppe ich immer alles Wichtige mit mir herum.

Den stillen dunklen Monat habe ich so begonnen wie alle Monate dieses Jahres, indem ich mein Monatsbüchlein vorbereitet habe. „Laterne“ ist das November-Thema im MittwochsMIX. Den Umschlag dieses Buches hatte ich schon zu Anfang des Jahres mit diesem schönen Musterpapiere bezogen, für den November erschien es mir jetzt perfekt. Sehen diese organischen Elemente nicht aus wie Laternen?

Schwarze, weiße, gelbe und transparente Seiten habe ich gerissen und mit Gummibändern eingehängt. Aus den schwarzen Seiten kann ich wunderbar Laternen schneiden. Das Umschlagmuster hat mich zu dieser einfachen Form inspiriert:

Abends ist es jetzt zwar sehr früh dunkel, aber tagsüber schien in den letzten Tagen auch wunderbar die Sonne auf meinen Tisch und durchleuchtete den Scherenschnitt. Das Novemberlicht macht wunderschöne Schattenspiele im Büchlein.

Für die Briefmarkensammlung von Susannes Jahr der Briefmarke habe ich jetzt auch Zeit.

„Verwebungen“ war das Thema in Woche 44, darin ist nun die OP mit eingewebt, diverse Merkzettel aus dem Krankenhaus wurden direkt verarbeitet.

Der Fisch ist in diesen Verwebungen auch sehr unbeweglich, so wie ich gerade.

In diese stille Woche passt dann auch sehr gut das Thema „Stille“, Fische sind ja sowieso ziemlich still.

Ich habe in Ruhe in alten Büchern nach den passenden Worten gesucht. Stefan, der Stille ist mir dabei begegnet.

Ok, ich sage ja schon nichts mehr, verstanden!

Für die Zeiten auf dem Sofa habe ich auch noch ein Handnäh-Projekt begonnen, das werde ich demnächst mal zeigen, wenn es weiter fortgeschritten ist. Was es genau werden soll, weiß ich noch gar nicht. Aber für genau solche Dinge möchte ich meine stille Zeit auch nutzen, einfach mal was ausprobieren, ganz egal, was daraus wird.