Meine Musterfische

Fischwoche sieben ist meine Woche. Meine Fischstoffdrucke sind diese Woche durch die Lande geschwommen und so wie ich höre, auch angekommen. Also darf ich endlich zeigen, was ich so gedruckt habe. Nach dem ersten misslungenen zweifarbigen Druck habe ich einen neuen Ansatz gemacht und mich auf meine Musterliebe besonnen. Die Musteridee ist nicht neu, ähnlich wie die gefüllten Musterfische, die ich letztes Jahr im Siebdruck-Workshop belichtet und seitdem oft gedruckt und genutzt habe. Für diese Frühlingspost habe ich ähnliche Fische entworfen, auf Freezerpaper gezeichnet und ausgeschnitten.

Die Motivgröße habe ich jetzt so gewählt, dass ich nur oben und unten ansetzen muss und auch der Ansatz nicht 100 % genau passen muss. Außerdem habe ich die Stoffstücke vorher zugeschnitten, das war viel entspannter. Farbe gemischt (mit reichlich Siebdruckpaste) und losgedruckt.

Das ganze Motiv passt dreimal auf den Stoffstreifen, ich habe zunächst oben und unten gedruckt, ein wenig trocknen lassen, während ich die anderen Stoffstücke weitergedruckt habe, und am Ende das mittlere Motiv eingedruckt. Die gelben Klebebandmarkierungen am Siebrahmen helfen bei der Positionierung.

 

Sonnengetrocknet auf dem Balkon. Der Baumwollstoff in zwei unterschiedliche kräftigen Blautönen fand sich noch in einer meiner Stoffkisten. Das helle Türkis leuchtet schön darauf.

Aber auf Papier leuchtet es noch viel besser, deshalb hab ich nach den Stoffdrucken die Acrylfarbe rausgeholt und auf Papier gedruckt: auf Bucheinbandmaterial

und auf Postkarten aus kräftig blauem Tonkarton.
Nach soo vielen Drucken ist es mir tatsächlich gelungen, die Schablone fast unversehrt abzuziehen.

Ich habe sie trocknen lassen und dann gut eingepackt, könnte also bei Bedarf nochmal weiterdrucken.

Wahrscheinlich hat das diesmal geklappt, weil die Stege zwischen den einzelnen Fischen recht breit sind und somit stabil bleiben.

Noch ein Detailblick auf die frisch gedruckte Postkarte. Ich mag es so, dass die Farbe so dick aufliegt und fast ein Relief bildet.

Dann die Stöffchen gebügelt, gefaltet,

eingetütet und mit lieben Grüßen weggeschickt.


Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Diese Frühlingspostaktion hat alle meine Erwartungen übertroffen! Unglaublich tolle Ergebnisse sehr ich in der Liste… ja, auch so manche Erfahrungsgeschichte, die nicht so gut gelaufen ist. Und unglaublich viel Extrapost erreicht mich mit Dank für diese tolle Aktion. Ich bedanke mich und habe meine große Pinnwand freigeräumt und alle meine Stoffe versammelt. Diese Woche kam ja auch der schöne St. Petersburger Wellendruck und noch mehr Überraschungsfische, die ich nächste Woche noch genau vorstellen werde. Ihr alle seid großartig, danke, dass ihr euch auf das Experiment eingelassen habt und so viel Siebdruckerfahrung zusammengetragen habt. Ich hoffe, dass ihr weitermacht und mit den neu gewonnen Fähigkeiten.

Jetzt kann ich mich noch auf die letzte Fischwoche freuen und bin mir sicher, dass da noch was nettes kommen wird aus der Nachbarstadt! Gleichzeitig reift auch Idee, was aus diesen tollen Stoffen werden könnte… jetzt schwimmen sie erstmal zum Freitagstreff zu Andiva.

22 Kommentare zu „Meine Musterfische“

  1. Die Meisterin! Exzellent und ich bin beeindruckt. auch wenn ich nicht so glücklich war mit meinem Ergebnis, habe ich durch die vielen Beispiele Anregungen und tipps bekommen und werde gewiss auch mal wieder mich an den Siebdruck setzen. Und bestimmt sogar auf Papier! Jedenfalls danke für die Aktion.
    LG. Susanne

  2. liebe michaela,

    welch freude am morgen! schöner bericht. und man kann immer wieder etwas dazulernen. nun weiß ich ja, dass es eine art verdicker für die siebdruckfarben gibt, hatte aber selber LEIDER keinen da.

    ich muss an dieser stelle mal sagen, dass ich dieses betüddeln der siebdruckfarben etwas erschwerend finde. warum z.b. ist der trocknungsverzögerer zum einen nicht in einer ähnlichen konsistenz, wie die farbe? so dass man nicht gleich die nächste paste einrühren muss, wenn man ausversehen ein paar tropfen zu viel vom verzögerer in die farbe gerührt hat. danach ist sie nämlich quasi unbrauchbar, weil es beim drucken nur noch schmiert (ist mir leider passiert). und dazu ist der trocknungsverzögerer in einer unhandlichen flasche, die kaum zu dosieren ist. da kommt also immer gleich zu viel raus. ich glaube, eine pipette und am besten auch eine grammgenaue waage wären für mich nötig.

    ich arbeite zwar lieber intuitiv. aber kann ja nicht sein, dass man sich von paste zu paste hangelt, um sein gemisch zu retten? mein gemisch ;o) … aber ich wette, anderen ist es ähnlich ergangen. nun ja. übung macht den meister. war ja auch mein erstes mal stubensiebdrucken.

    da fällt mir noch ein, deine dekaprint auf papier, ging das problemlos? bei mir das drucken schon, jedoch nach tagelangem trocknen klebte die farbe immer noch. ich habe sie am ende mit mehl eingestäubt ;o) und wieder abgestaubt … und nichts klebte mehr. ging jetzt mal so. aber der stein der weisen war das nicht, oder?

    dein muster – also toll! so feine stege (auch wenn du meinst sie seien breit ;o) so sauber gedruckt und am ende die schablone sogar noch heile. die wundersame paste werde ich mir natürlich beizeiten zu legen. und »dann ab der fisch« noch ein paar schuppen und wellen drucken.

    die tabea grüßt zum sonnigen … freitag ist heute? also für mich ist seit mittwoch schon wochenende.

    ich arbeite übrigens an einer SOMMERPOST antwort.

    1. Also, ich arbeite auch mit Siebdruck-Paste oder Retarder recht intiutiv. Klar, man muss beim Siebdruck schon eine gewisse Menge Farbe vor dem Drucken anmischen, dazu gebe ich dann einen Löffel oder Klecks von der Paste… ja es wird etwas schmierig, das ist so, aber ich habe noch nie genau dosiert oder gar abgewogen, sowas liegt mir fern. Auf die Siebdruckpaste bin ich nur gekommen, weil in dem Set, dass ich geerbt hatte, eine Dose dabei lag. Sonst habe ich immer Retarder genommen, meist einen dicken Kleks.
      Auf Papier habe mit Acyl gedruckt, aber das Sieb zwischendurch nicht ausgewaschen. Dekaprint auf Papier mag ich auch nicht, trocknet zu lange und glänzt dann klebrig.

    2. siebdruckpaste steht jetzt auf dem wunschzettel. dann braucht man ja kein trocknungsverzögerer mehr, habe ich gerade bei lascaux gelesen. die paste verzögert die trocknung auch.

      dein retarder lies sich klecksen? mein deka 2000 verzögerer ist wässrig, also keine kleckse. klecksen wäre super gewesen.

      danke für die infos! bin schlauer und auch etwas erleichtert, dass es dann beim nächsten drucken nicht mehr diese sabber probleme geben wird.

      die tabea grüßt

    3. Hallo zusammen!
      Erst einmal mit Verspätung: Superschöne Fischstöfflein und Kärtchen haben Sie da gezaubert, Frau Müllerin 🙂
      Jetzt muss ich aber auch noch mal kurz fragen: Du nimmst die Siebdruckpaste von Lascaux gemischt mit Dekaprint? Oder den Verdicker von Dekaprint?

      Viele Grüße

      Kristina

  3. Toll, was da an außergewöhnlich schönen Dessins herausgekommen ist! Trotzdem bin ich nicht traurig, dass ich nicht teilgenommen habe. Zur Zeit verarbeite ich einfach lieber Stoffe als mich ans Mustern zu begeben….
    Ein schönes Wochenende!
    Astrid

  4. Liebe Michaela,

    so schön dein Bericht und dein Stöffchen erst, wirklich große klasse. Ich bin auch total beeindruckt von den wundervollen Stöffchen, die dich erreicht haben. Wirklich unglaublich, was da alles entstanden ist. Jedes so einzigartig und schön. Am liebsten würde man von jedem ein Stückchen auch sein eigen nennen. Ich konnte leider in der letzten Zeit gar nicht über die wundervollen Stoffe, die mich erreicht haben berichten, da mich eine Darmerkrankung leider zwei Mal ins Krankenhaus und zur Schonung zwingt. Gestern habe ich aber mit meinem Mann meinen Rahmen bauen können und auch die ersten Testversuche drucken können. Es macht sehr viel Freude und nun bin ich mächtig gespannt, ob ich meine Idee auch auf den Stoff gedruckt bekomme. Deinen Tipp, das Stöffchen zuerst zurechtzuschneiden, werde ich mir gut überlegen (das hört sich richtig gut an und es wird handlicher). Leider besitze ich keinen Verzögerer und hoffe, dass ich meine Fische auch ohne Verzögerer gedruckt bekomme. Am Wochenende habe ich die Hilfe meines Mannes und dann wird eifrig gedruckt, sodass ich vor meiner OP hoffentlich alles noch rechtzeitig fertig bekomme. Es ist jedenfalls eine wunderbare Möglichkeit, um einige tolle Kunstwerke auf Stoff zu bekommen. Ich bin gespannt, was du aus den Stöffchen zaubern wirst.
    LG Karin

  5. Die sind so toll, deine Fische. Und auch die Versammlung der anderen Stoffe – eine Augenweide. Ich bewundere die Druckkünste ganz entspannt und neidlos, es wäre nicht die Zeit gewesen mich darauf wirklich einzulassen, wie ich es schon geahnt hatte. Aber solches Bucheinbandpapier verlockt schon wahhhhhnsinnig ;-). Ich bin gespannt, was das für ein Fischgewimmel wird, du hast ja bald ein ganzes Meer voll. Eine ganz wunderbare Aktion ;-). Lieben Gruß Ghislana

  6. Liebe Michaela, auch 'mein' Stöffchen ist heil und pünktlich eingetroffen. Ein typischer 'Müllerin-Stoff': frische Farbkombination, perfekt scharfer Druck und dein einprägsames Design. Eigentlich: sprachlos. Schlicht: Danke!
    Diese Aktion ist wirklich eine Wundertüte im besten Sinne. Und trotz ganz unterschiedlicher (technischer) 'Entwicklungen' ist immer die 'Handschrift' der Entwerferinnen sichtbar. Vom filigranen Einzelfischchen bis zum farbenfrohen Muster-schichten ist alles dabei. Und auch das 'Größenproblem' hat sich in verdaubare Häppchen teilen lassen. Das macht Lust auf mehr! Danke für die Herausforderung.
    Sonnigen Wochenausklang. Elvira

  7. Liebe Michaela,
    ich bin so sehr glücklich mit "meinem" Müllerin-Druck, ich verneige mich immer in Ehrfurcht vor deinen genialen "Vermusterungen".
    Im Laufe der Zeit konnte ich mein Glück immer weniger fassen, dass ich eigentlich keine Druck-Schwierigkeiten hatte. Nämlich so genau wie Tabea meint, dass man vorgehen müsste, habe ich das nicht gemacht, schon eher Pi mal Daumen. Was bei mir allerdings nicht geklappt hat, war mit Acrylfarbe auf Papier zu drucken, da war meine verwendete Farbe entschieden zu dünn. Hier muss ich andere Farben ausprobieren – oder vielleicht doch mal dem Tipp mit dem Rasierschaum (von Solo-Quilt) nachgehen. Das reizt mich schon!
    Liebe Grüße und dir ganz herzlichen Dank – für ALLES!
    Moni

  8. Hach ich bin hin und weg, dass du dieses Schablone so lange benutzt und noch heil wieder runter bekommen hast.Und wellig sah es bei dir auch ein wenig aus und trotzdem ist der Druck ganz sauber!!!! Das sind schon deine geübten Profihände.Ich denke jetzt, dass meine schnöde Farbe und das freezerpapier keine ideales Paar waren.Ich muß mich mal schlau machen, was diese ganzen Spezials bringen.
    Deine Musterdruck ist sehr schön, ich liebe diese Fische, die sich so schick gemacht haben. Alles zu verarbeiten braucht bei mir noch Zeit, zumal ich mich schwer entscheiden kannn, ob alle Stöffchen zusammen bleiben sollen.
    Lieben Dank für deinen Stoff und ein schönes Wochenende! Karen

  9. Liebe Michaela,w
    wow, ich hab mich seit Wochen gefreut und dann war das Ergebnis noch schöner, als ich mir hätte vorstellen können! Danke, ich freue mich riesig, Du bist einfach die Mustermeisterin. Treffen supergerne, nach Pfingsten, und da ich völlig FischpostMailArtsüchtig geworden bin, melde ich mich schonmal für Deine nächste Aktion an!
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Katrin

  10. Hier sind Deine Fische noch nicht angekommen, aber wenn ich die Bilder sehe, kann ich es kaum abwarten. Was für ein großartiger Stoff!!
    Ich habe durch diese Frühlingspost richtig Lust aufs Siebdrucken bekommen, und jetzt, wo die "richtigen" Materialien da sind, möchte ich es bald nochmal ausprobieren. Habt vielen Dank, Ihr Zwei, für die immer neuen, immer schönen Anregungen!

    Liebe Grüße, Mond

  11. Danke Michaela und Tabea. Eine wunderbare Aktion, die mit blankem Entsetzen begann: "Ach du liebe Güte! Siebdruck!! Bist du irre, dass du dich angemeldet hast???!!!" Dann wilde Hektik: "Liebe Kristina, kannst du mir bitte einen Rakel schicken?" und "Uwe, ich habe dir doch vor Jahren mal Siebdruckgaze gegeben….hast du noch übrig?" und dann ab in mein Tiny-Kitchen-Studio und experimentiert. Und langsam wich der Horror der Erleichterung: "Das kann ich!Das klappt"
    Verabredung mit Saskia (Gruppe 3) zum gemeinsamen Siebdruck-Wochenende. Und dann war es nur noch schön! Und dann kam der Postbote jede Woche mit einer neuen Lieferung Fische…Ach, ist das schön! Wann wird eigentlich wieder gesiebdruckt, Michaela? Bin jetzt gut in Fahrt!

  12. Pingback: Frühlingsfisch nach Gusto – Müllerin Art Studio

Schreibe einen Kommentar zu Christine Wenger Kommentieren abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner