Nussbaumer Monatsspaziergang

Kristina Schaper sammelt seit diesem Sommer Spaziergänge auf ihrem Blog, eine sehr schöne Idee, wie ich finde. Im August bin ich auch dabei und nehme euch mit auf die kleine Runde direkt vor unserer Tür durch den Nussbaumer Wald. Wir nennen sie “die Acht”, weil es zwei Runden sind, die sich in der Mitte überschneiden.

Ich bin am 12. August 2022 morgens um 8:00 Uhr losgelaufen. Ein heißer Tag, etwas später wäre es schon zu warm geworden. Die Runde dauerte mit vielen Fotostopps ca. 45 Minuten, sonst gehe ich sie schneller.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Direkt gegenüber unseres Hauses fließt der Mutzbach (er hat sogar einen Wikipedia-Eintrag!). Der kürzeste Weg in den Wald führt über den Spielplatz, über Trittsteine durch den Bach und über einen Trampelpfad auf einem unbebauten Grundstück. Der Bach fließt noch, ist aber nur ein Rinnsal. Unvorstellbar, dass er letztes Jahr im Sommer die komplette Wiese überschwemmt hat und viel Schaden angerichtet hat.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

In Bergisch Gladbach-Nußbaum wachsen viele Haselnüsse, aber auch der Walnussbaum, unter dem der Weg lang geht, hängt voll.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Ich muss nochmal wieder kommen, mit einem Schüsselchen und Brombeeren pflücken.

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Schon um kurz nach acht kommt die Sonne über dem Wald raus.

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Noch liegen die Schafe im Schatten. Die trockene Wiese hat fast die gleiche Farbe wie ihr Fell. Derzeit hören wir sie Abends immer sehr laut blöken, wenn der Bauer mit Futter kommt und ihnen Wasser aus dem Bach bringt. Die Wolle ist bestimmt zu warm. Dabei ist dieses Plätzchen im Tal am Bach ist mit Abstand das kühlste in der ganzen Gegend.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Der Weg geht bergauf zum Wald, die Gräser am Zaun leuchten in der Morgensonne, sind aber auch sehr trocken. Im Wald angekommen, spürt man normalerweise einen Temperaturunterschied. An diesem Sommermorgen ist noch die Wärme des letzten Tages im Wald gespeichert.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Die dicken Buchen im Wald kenne ich sehr gut. Ich merke, dass ich nach mehr als 20 Jahren zu fast jeder Wegbiegung Erinnerungen habe. Unzählige Male sind wir diese Runde gegangen. Mit kleinen Kindern damals immer im Wasser hängen geblieben, mit Freunden gute Gespräche geführt.

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Der Weg führt im großen Bogen wieder über den Bach, an der Stelle gibt es eine Brücke. Seht ihr mich?

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Auch unser Wald hat in den letzten Jahren sehr gelitten, fast keine Fichte steht mehr. Hier gibt es noch ein paar tote Bäume, die bestimmt auch bald gefällt werden.

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Ein Stückchen weiter ist der Weg immer noch abgesperrt, hier hatte die Flut letztes Jahr ein großes Loch gerissen, als die Wassermassen durch den Wald gerauscht sind. Man muss ein wenig klettern und oberhalb des Weges weitergehen.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Hier wird der Wald intensiv von Radfahrern genutzt. Nach jahrelangen Streitigkeiten sind die Mountainbiker im “Nutbush Forrest” seit diesem Jahr offiziell geduldet. Am frühen Freitag Morgen fährt niemand, am Wochenende nehmen wir meist einen anderen Weg. Wenn ihr mal mitfahren wollt, schaut mal hier. Ehrlich gesagt, war ich immer froh, dass meine Kinder dazu keine Ambitionen hatten.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Meine Tochter hat sich anderweitig im Wald verewigt. Auf der Bank mache ich eine kurze Pause.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Leider finde ich das Kuschelschweinchen nicht, ich hoffe, es taucht wieder auf.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Meine Runde schließt sich. Ich bin wieder im Tal an der Schafswiese, dort wächst seit einigen Jahren sehr viel drüsiges Springkraut. Ich weiß, es ist invasiv und verdrängt einheimische Pflanzen, aber irgendwie mag ich den Duft.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Ich gehe am Schafstall vorbei und kreuze damit meinen Hinweg, der zweite Teil der “Acht” beginnt.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Oberhalb des Wohngebietes komme ich wieder in den Wald, dort sind schon die ersten Holunderbeeren reif. Auch die sollte ich unbedingt ernten, nicht vergessen!

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Hier gibt es auch kahle Stellen im Wald, wo die toten Fichten schon gefällt sind. Robinen wachsen nach, auch invasiv. Hier hole ich mir immer meine Blätter zum Drucken.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Als ich mich nach diesem Foto umdrehe, knackt es im Gebüsch und zwei Rehe stehen vor mir. Ich bin zu langsam zum fotografieren, schon sind sie weg.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Der Weg geht wieder bergab und führt aus dem Wald hinaus zurück nach Nußbaum. Eine Strecke, die auch viel von Radfahrern genutzt wird. Auf dem Weg sind mir bisher auch schon andere Menschen begegnet, um diese Zeit aber nur Hundebesitzer und einzelne Jogger.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Jetzt treffe ich noch ein paar Tiere. So richtig saftig sieht die Wiese hier auch nicht mehr aus.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Ich sage noch den Gänsen und Hühnern guten Morgen und komme dann langsam wieder nach Hause.

Nubaumer Monatsspaziergang ©muellerinartstudio

Ob es dem Huhn auch zu warm ist? Nach dieser Runde verkrieche ich mich in meinem Arbeitszimmer und telefoniere in Ruhe mit Kristina in Kopenhagen, die mich im September in meinem Studio besuchen kommt. Vielleicht mache ich auch mal einen Foto-Spaziergang dorthin in die Laurentiusstraße, hättet ihr Lust dazu?

9 Kommentare zu „Nussbaumer Monatsspaziergang“

  1. Liebe Michaela,
    oh was für eine schöne Waldrunde hast Du da festgehalten! Man merkt richtig doll, wie vertraut Dir die Umgebung über die Jahre doch geworden ist. Und so viele Tiere! Was sind das denn für hübsche Schafe? Und das Huhnporträt!
    Schön!
    Ich freue mich schon auf den September, wenn wir uns mal wieder persönlich sehen…
    Bis dahin herzliche Grüße und vielen Dank für die Link-Tool Unterstützung!
    Kristina

    1. Ich glaube, das sind Brillenschafe. Aber das Program wechselt immer wieder, es gab auch schon Zackelschafe mit gedrehte Hörnern, zweifarbige Ziegen und dicke gepunktete Schweine.

      1. ich konnte es nicht lassen und habe nach den schafen im netz gesucht (eins meiner hobbys ist schafe zu “identifizieren”…). ich glaube auch, es sind kärtner brillenschafe. die schwarzen ringe um die augen sollen dazu gut sein, dass die tiere das uv-licht besser vertragen.

  2. DAs ist aber eine sehr schöne Acht(same) Runde!
    So hübsche Schafe, da muss ich doch auch gleich mal schauen. ich mag es, wie Du den Blick der Tiere einfangen hast, diese wuchtigen Bäume… und ja, es sind besonders im Mittelgebirge auch dieses Jahr wieder Fichten durch den Käfer kaputt gemacht worden, sogar in jüngere, deren Rinde eigentlich zu dünn ist, geht er. Man sieht es den vermeindlich grünen, gesunden Bäumen an den schwarzen Flecken auf der Rinde. Die Robinie ist übrigens schon seid ca 400 Jahren “heimisch” und wird gern an Stelle von Tropenholz genutzt. (ach, jetzt pack Dein Besserwisser Kopf mal weg Nina)
    Danke für den sehr schönen Waldspaziergang. Hab noch einen ebenfalls schönen Sonntagabend und liebe Grüsse
    Nina

  3. Liebe Michaela
    Was für ein wunderschöner Monatsspaziergang durch die Natur. Ist es nicht beeindruckend, wie viele Details wir in nur 45 min sehen können – wenn wir uns die Zeit dazu nehmen?
    Liebe Grüsse, Chris

  4. ein ganz fabelhafter spaziergang voller interessanter und schöner details. ich habe dich sehr gern begleitet und mich auch über die vielen netten tierischen gesellen gefreut. umweltschäden durch den klimawandel sind leider wirklich überall in unseren landen zu finden. ich hab mir auch das video von diesen verrückten kids angesehen und mir wurde ganz schwindelig davon. da ist man wirklich froh, dass die eigenen kinder noch ganz normal fahrrad gefahren sind!
    einen fotospaziergang durch die laurentiusstraße fände ich prima!
    liebe grüße und dir eine schöne woche
    mano

  5. Ein sehr schöner Spaziergang, an dem ich gerne teilgenommen habe. Und ein wunderbares Beispiel, wie viel Schönheit im vermeintlich Alltäglichen liegt. Am besten fand ich allerdings das Porträt des Hahns 🙂
    LG heike

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