Von einer indischen Tür, Brötchen im Hinterkopf
und alten Schachteln
Als der Taschenmustermonat Mai begann, hatte ich den festen Vorsatz, Brotbeutel zu bedrucken und zu nähen. Beutel, die wir wirklich mitnehmen, um Brot und Brötchen zu kaufen und Papiertüten zu sparen. Bisher lief das bei uns eher inkonsequent. Es wurde ab und zu ein einfacher Leinenbeutel mit zum Bäcker genommen, aber genauso oft vergessen. Vielleicht läuft das besser, wenn schöne Beutel immer griffbereit sind? Aber wie sollten die aussehen? Erste Skizzen landeten schon Ende April im Skizzenbuch,
und nichts wurde daraus, die Brötchen-Brezel- Hörchen-Muster waren mit zu eindeutig, zu platt. Der Funke sprang nicht über.
Mitte Mai, in der Woche der Kreativität, war ich mit einer Freundin im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum zum Zeichnen. (Ihr habt meine Skizzen vielleicht auf Instagram gesehen). Dort konnte ich lange vor einer indischen Tür sitzen und die geschnitzen Muster studieren.
Das eine ovale Motiv, das auch noch zum April-Thema gepasst hätte, ließ sich später wunderbar mit Schere und Papier umsetzen und wurde die Idee für eine neue Musterschablone, zunächst noch gar nicht mit dem Brötchen im Hinterkopf.
Dieses Motiv wollte ich unbedingt auf Stoff testen und stellte dabei fest, dass die Form auch ein Brötchen darstellen könnte. Gleichzeitig ist das Muster so grafisch und abstrakt, dass es ein allgemeingültiges Stoffmuster ergibt.
Auf einfachen Nessel gedruckt passt das Muster perfekt auf den Brötchenbeutel. Der durfte am Wochenende schon seinen ersten Dienst erfüllen.
Und weil ich schon im Nähflow war, sind noch drei Täschchen entstanden aus Sonnendrucken und Ecoprints, in Kombination mit Kunstleder und SnapPapp.
Jetzt sind meine Reißverschluss-Vorräte aufgebraucht und das akute Nähbedürfnis gestillt. Das Taschen-Thema konnte ich damit auch für diesen Monat abschließen.
Am Wochenende gab es ja ein anderes Thema, da ging es um Schachteln, um alte Schachteln:
In einem kleinen Samstagsnachmittag-Workshop haben wir Schuhkartons und Schachteln mit selbstbedrucktem Papier bezogen. Das geht eigentlich ganz einfach, man muss nur wissen wie (steht übrigens auch in “Bunte Bücher”).
Am Ende sah der Werktisch aus wie ein Geschenketisch:
Ich habe meine letzten Kleisterpapiere benutzt, um eine Schachtel für die Frühlingspost zu bekleben, aber eigentlich ist die viel zu klein. Es muss wohl noch eine her.
Gleichzeitige stimme ich mich schon auf den Bordüren-Monat Juni ein. Das heißt, ich wurde eingestimmt: schickte Eva mir doch schon ein Spitzentaschentuch mit Häkelbordüre kurz nachdem ich das Thema bekannt gegeben habe. Wie schön! Ich freue mich auf den neuen Mustermonat und habe mich erstmal mit Bordüren-Post bedankt, indem ich Karten und Umschläge am Rand rundherum mit den Taschenstempeln vom Mai bedruckt habe. Schon wirkt ein Muster ganz anderes, wenn es am Rand angeschnitten und nur in einer Reihe gedruckt ist. Das Brötchenmuster lässt sich bestimmt auch als Bordüre oder Rahmen umsetzen!
Und ihr? Wie kommt die Inspiration zu euch ? Sind es noch die Taschen, oder seid ihr gedanklich auch schon bei den Bordüren? Oder habt ihr vielleicht eine Tasche mit Bordüre? Das wäre doch der perfekte Übergang in den neuen Mustermonat. Zeigt her: Die Mai-Liste sammelt noch eure Ideen.
Ab nächste Woche sammlen wir dann Bordüren, falls es da noch an Inspiration fehlt, guckt mal auf mein Pinterest-Board.
Obwohl die Woche der Kreativtät vorbei ist (und ich sie auch gar nicht zuende durchgehalten habe) verlinke ich gerne auf Robertas Bergmanns Seite und Podcast: www.derkreativeflow.de
Und auf das Artlaboratorium von Sabine und Katrin, die jetzt immer samstags eure Inspirationen suchen #samstagsinspiration, meine kommt halt schon am Mittwoch!
Da warst du ja mal fleißig, Gebrauchsgegenstände herzustellen! Den Werdegang des Brotbeutelmusters fand ich spannend nachzuvollziehen.
Das Neue Thema finde ich spannend, aber mir bleibt inzwischen wenig Zeit für Kreatives, nachdem ich fast alles in unserem Haushalt übernehmen muss. Deshalb auch keine Workshopbesuche bei dir…
LG
Astrid
Dein ovales Brötchen-Muster ist so einfach wie genial, wunderbar grafisch! Wieder mal das beste Beispiel dafür, wie wirkungsvoll doch die simpelsten Muster sein können!
Liebe Grüße Ulrike
Meine Güte, bist du fleißig. Und alles sieht so toll aus. Die Brotbeutel sind klasse und die genähten Reißverschluss Täschchen sind sehr hübsch. Sonnenprints stehen auch noch auf meiner Liste, wie so vieles. Durch die Arbeit an meinen Büchern komme ich aber eigentlich zu nichts mehr… zumindest zu nichts, was ich verbloggen könnte.
Aber du weißt ja wie das ist 😉
An deine neue Blogseite muss ich mich aber erst noch gewöhnen.
Ich schwanke ja auch immer noch alles zu ändern… Bin mir aber immer noch unsicher. Dabei habe ich schon die Hälfte meiner ganzen Beiträge gelöscht!
Liebe Grüße
Yna
Ich bin ja immer wieder verblüfft zu sehen, welch schöne Effekte ganz einfache Muster machen, wenn man sie gekonnt – wie bei dir – einsetzt. Das habe ich auch dieser Tage immer wieder gedacht, als ich dein Buch einmal von vorn bis hinten “durchgearbeitet” habe. Das zu sehen, ermutigt auch alle, die meinen, sie hätten kein Händchen für Design. Übrigens: Wenn du fertige Kartons mit Papier beziehst, passen dann immer noch die Deckel drauf? Ich habe da in der Regel Probleme.
LG
Siebensachen
Im letzten Monat habe ich lustigerweise auch einen Brötchenbeutel genäht, aber der Druck stammte nicht von mir. Die Sonnendrucktaschen sind sehr schön geworden. Klasse, wennn alle Experimente auch irgendwo in Funktion kommen.
viele Grüße, Karen
so ein schöner beutel muss ja beim brötchenkauf bei den verkäuferinnen freude auslösen! schönes schlichtes muster! allerdings hätte ich die croissants auch toll gefunden – allein schon weil ich sie so gerne esse!!
liebe grüße
mano