In diesen Tagen erreichen mich sehr viele nette Nachrichten mit positiven Rückmeldungen auf “Stoff trifft Papier”, vielen lieben Dank dafür. Mögt ihr heute am letzten Nähkästchen-Mustermittwoch im September noch ein wenig mit mir in meinem neuen Buch blättern und ein paar Hintergründe erfahren, wie es zu den Projekten im Buch kam? Während der Arbeit an dem Werk war ich manchmal nicht sicher, ob die Ideen darin nicht zu verrückt und quergedacht und meiner eigenen Geschichte entsprungen sind, die sonst niemand nachvollziehen kann.
Auf eine Art ist dieses Buch sehr persönlich. Das alte Nähkästchen und viele Materialien, Werkszeuge, Schnittmuster stammen aus dem Erbe meiner Mutter und sind mit vielen Erinnerungen verbunden. So gab es noch einen Haufen alter Handarbeitszeitungen und Bücher, die mir sehr viel wert sind und die ich für das neue Buch gut gebrauchen konnte.
Dieses kleine Heftchen mit Kettenstich aus einem Stickmusterpapier aus dem “FÜR SIE SPEZIAL-HEFT” von 1972 hat dann doch nicht den Weg ins Buch gefunden, aber dafür habe ich die „Die Encyklopædie der weiblichen Handarbeiten“ von Thérèse de Dillmont aus dem Jahr 1890 ausgiebig genutzt. Dieses alte Büchlein stand auch etwas zerfleddert bei meiner Mutter im Regal. Schon während meines ersten Buchbinde-Kurses im Studium habe ich versucht, es zu restaurieren. Damals in den 1990er Jahren habe ich in der Buchbindewerkstatt der FH Münster einen neuen Deckel gebaut und das alte Leinen und Vorsatzpapier wieder aufgeklebt, trotzdem fällt es schon wieder fast auseinander.
Aber es lebt weiter! Auch wenn ich mich nicht wirklich an Weißstickerei, Klöppeln oder gar Goldstickerei wagen werde, sollte ich es öfter zu Hand nehmen. Es ist immer noch hochaktuell, denn auch Ausbesser-und Flick-Techniken, die aus Nachhaltigskeitsgründen wieder ganz modern sind (auch zu dem Thema gibt es ein neues Buch im Haupt-Verlag), sowie Macramee-Knoten findet man darin.
Für “Stoff trifft Papier” habe ich Seiten aus dem alten Buch auf Stoff kopiert und daraus Utensilos genäht.
Nachdem die Stoffkörbchen nun einige Zeit leer im Regal standen, kam mir in den letzten Tagen die Idee, wofür ich sie auch noch gebrauchen kann: Als Blumentöpfe für meine Baby-Pileas!
Meine “Pannekoken-Plant” Pilea, die seit Anfang des Jahres in meinem Studio wohnt, hat schon jede Menge Kinder und Enkel bekommen, die auch zuhause jeden freien Platz belegen. Jetzt haben zwei davon ein neues Kleid. Das Schnittmuster und die Anleitung für die Stoffkörbchen gibt es natürlich im Buch.
Damit endet auch schon der Nähkästchen-Muster-Monat ohne dass ich ein neues Muster entworfen habe, aber das war mir vorher klar. Der September ist einfach zu voll mit echtem Leben und das wird der Oktober auch sein. Buchparty, Buchmesse und Workshops stehen im Kalender und vorher am kommenden Wochenende noch ein großes Fest! Ob ich es da zwischendurch zum einfach-mal-so-Mustern schaffe? Mal schauen. Ein Thema habe ich auf jeden Fall für den kommenden Monat. Es ergab sich aus meinen Musterinspirationen in Malaysia und findet sich auch in dem alten Handarbeitslexikon: SPIRALEN und Schnörkel!
Das hier ist doch schon eine gute Schablonen-Vorlage, vielen Dank an
Thérèse de Dillmont. Diese Woche sammle ich aber noch Nähkästchen-Muster, bitte hier entlang!
Oja, bei mir war der September auch voll und mal schauen, wie das im Oktober wird, liebe Michaela. Insofern überhaupt kein Muster dieses Mal von mir, dafür hoffe ich auf etwas SChnörkeliges im Oktober….puh, mal schauen 😉 Dafür gab es ja sonst allerhand Highlights. Hinein also in den hoffentlich goldenen schnörkeligen Oktober 🙂 Lieben Gruß. Susanne
Das geht doch nahtlos über… Spiraöen aus dem Nähkästchen… Die Pileas haben ein tolles Leben in deinen tollen Utensilos… Ich hab auch nen ganzen Kindergarten davon, ein Kind von Mano ist nämlich inzwischen erwachsen geworden….
Diese Pflanze scheint ja gerade sehr aktuell zu sein, meine hab ich von Ulrike aus Kassel mitgebracht und sie braucht immer größere Töpfe. LG
Das ist ja lustig, dass du auch so viele Pilea-Ableger hast. Ich habe meine von Ulrike geschenkt bekommen und weiß schon bald gar nicht mehr, wohin mit allen kleinen Pflänzchen. Jetzt tausche ich sie auf nebenan.de. Inzwischen pflanze ich sie in weiße Tetrapack Töpfchen, aber deine sind ja super mit den Mustern.
Liebe Grüße
Christine
Ja, ich sammle auch gerade Milchtüten für die Zucht!
Liebe Michaela,
gerade der persönlice Hintergrund macht das Stoff-trifft-Papier-Buch zu etwas ganz Besonderem. Ich bin zwar während meines 100-Tage-Buchbinden-Projektes noch nicht dazu gekommen, etwas daraus zu nähleimklebbinden, aber ich habe auf alle Projekte große Lust und auch schon das ein oder andere Material angeschafft. Deine Ideen sind toll und das ganze Buch läd ein, mitzumachen und Ideen wachsen zu lassen. Lieblingsbuch, unbedingt! Ich freue mich auf ein Wiedersehen! Grüße (auch von der Pilea) aus Solingen, Maike 🙂
Ach was für ein schöner und persönlicher Beitrag! Ich finde gerade das mit am Besten! Und ist eben kein Mainstream. Und richtige Handarbeit und Handwerkskunst!
Hatte eigentlich noch etwas für Deine Sammlung aber nicht mehr geschafft
Aber mit den Schnörkel knüpft Du ja perfekt an, da kann es auch zu passen.
Liebe Grüße und tank ein wenig Kraft für alle neuen Termine.
Nina
Ein schöner Beitrag über dein neues Buch und ich finde auch wunderbar, dass du das alte Kompendium erhälst und mit Kopien gearbeitet hast. Meine Pilea wächst, aber ist nicht schwanger.
Ich wünsche dir Energie für die nächsten Wochen, die werden sicher wieder sehr aufregend, aber inzwischen bist du ja schon ein alter Hase!
Viele Grüße, Karen
Niemals hätte ich dieses Buch zerschnippelt! Da unterscheide ich ganz klar zwischen Familienerbstücken und Flohmarktfunden.
Deine Nutzungsidee von alten attraktiven Buchseiten ist einfach toll, so kommen sie aufs Schönste noch einmal ans Tageslicht.
Da ich ja in meinem früheren Leben auch pausenlos geschneidert habe, gefallen mir die Schnittmuster-Täschchen auch besonders gut, sind so vertraut!
Logisch, dass du in deinem Buch-Monat selbst nicht zum Mustern gekommen bist. Aber leider muss ich feststellen, dass sich die Anzahl der ‘echten’ Mitmusterer doch arg verringert hat, was meine Motivation nicht gerade beflügelt. Doch das Nähkästchenthema könnte ich jetzt noch monatelang bedienen… es war zu schön!
Liebe Grüße Ulrike
Ja, es wird weniger gemustert, das ist wirklich schade. Ich mache mir auch gerade Gedanken, wie es weitergeht. Schön, dass du immer so fleissig mitmusterst.
So ging es mir auch in den letzten Monaten: ich habe die “echten” Muster vermisst – auch, wenn bei den neu dazugekommenen Themenfotos inspirierende Bilder dabei waren. Ich habe mir aber für den Oktober vorgenommen, wieder mit Mustern einzusteigen. Liebe Grüße!
Liebe Michaela, ich bin echt gespannt auf dein Buch!!! Diese Idee gefällt mir auf jeden Fall sehr, da habe ich direkt Lust mich mal an die Nähmaschine zu wagen. Heute habe ich auch ein bißchen im Nähkästchen gekramt… danke dir für die Inspiration.
Herzliche Grüße
Sabine
die utensilos sind mir auch gleich im buch aufgefallen, weil ich die texte aus dem buch total ansprechend fand und finde.
ich hab heute ein paar kleine spielereien aus dem nähkästchen mitgebracht, immerhin hab ich ein schnittmuster noch ein wenig mit zahlen vermustert. aber ich stimme ulrike zu, vielleicht solltest du den “mustermittwoch” etwas weiter fassen und evtl auch anders benennen. die themen bearbeite ich wirklich gern, aber so richtige muster mach ich auch nur noch selten.
ich stöbere dauernd in deinem buch, es ist so vielseitig und ich habe mich wirklich über die knopfseiten sehr gefreut!!
liebe grüße
mano