Mittwochs-Interview im August: Von Büchern, Milchtüten und Fundstücken

Es ist wieder Mittwochs-Interview Zeit! Susanne und ich haben mit der kreativen Designerin und Buchautorin Ina Mielkau gesprochen. Sie erzählt uns, warum sie ihren Namen mit Y schreibt und wie sie zum Büchermachen im DIY-Bereich gekommen ist. Wir reden über alle möglichen Werkstoffe wie Beton, Raysin, Getränkekartons, Korken, Papier und über ihre neusten Bücher. Inspiriert von Yna habe ich Ende Juli mit meinem Müllerin-Club die Nähmaschinen unter anderem auf Getränkekartons rattern lassen. Was dabei heraus gekommen ist, zeige ich euch heute.

Ich kenne Yna schon aus alten Blogger-Zeiten und habe mitverfolgt, wie es von einem Buch zu ganz vielen Büchern kam. Es ist unglaublich, wie produktiv sie ist und mit wie vielen unterschiedlichen Werkstoffen sie arbeitet. Ein wenig erschreckt hat mich allerdings, dass Yna sagt, dass sie die Protoypen, die sie für ihre Bücher bastelt und gestaltet, am Ende oft wegwirft, weil sie kein Lager hat. Damit landet die Resteliebe dann doch wieder im Müll? Schade. Also, wenn ihr etwas aus Ynas Büchern haben wollt, kauft es ihr ab, meldet euch einfach bei ihr: Ihr findet Yna auf Instagram @ynasdesign und auf ihrem Blog :ynasdesign.de. Lasst euch gerne von den unendlichen Ideen inspirieren.

Ynas Bücher findet ihr hier und diese beiden neuen erscheinen im Herbst:
Resteliebe Korken und Deko gießen mit Raysin

Resteliebe Getränkekarton Ina Mielkau

Ynas Buch “Resteliebe Getränkekarton” hat mich total angesprochen. Ich hatte es im Frühjahr schon einmal auf Instagram vorgestellt. Seitdem landet bei mir kein Saft- oder Milchkarton mehr im Müll. Denn nicht nur für den Milchtüten-Druck sind die beschichteten Kartons ein wunderbares Material, auch mit der Nähmaschine versteht sich der Karton sehr gut. Yna und ich hatten unsere neuen Bücher getauscht und sie hat mir den Original-Fisch mit in die Post gesteckt. Jetzt sind auch welche aus meiner Nähmaschine geschlüpft, so einfach und so schön.

Fische und Viecher ©muellerinartstudio

Das größte Aha-Erlebnis aus Ynas Buch war die Tatsache, dass man auf Getränkekartons Stoff und Papier einfach aufbügeln kann. Sowohl die bedruckte als auch die Innenseite der Kartons eignet sich dafür. Die Kunststoffschicht, mit der die Kartons überzogen sind, schmilzt beim Bügeln und hält den Stoff daran fest. Ich hatte hier schon darüber berichtet.

Seit Ende Juli steht meine Nähmaschine im Studio. Im letzten Müllerin Club wurde fleißig gerattet. Ich habe versucht, meinen Damen die Angst vor dem Reißverschluss zu nehmen und mit ihnen einfache Täschchen genäht, unter anderem aus Getränke-Kartons. Mit teilbaren Endlosreißverschlüssen, dem Zippereinfädler (selbst gekauft) und einer Ledernadel ist das kein Hexenwerk.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio
Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

Allerdings ist das Wenden der Täschchen schon etwas anstrengend und mühsam. Wenn eine Schicht der Getränkekartons abgezogen wird und auf die andere der Stoff aufgebügelt wird, ist das Material nicht ganz so sperrig und steif und lässt sich wenden, wenn es etwas angefeuchtet wird.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

So entstanden in meinen drei Müllerin-Club Gruppen eine Menge Mäppchen und Täschchen, aus Getränkkartons, SnapPap und aus Tyvek. Auch ein cooles Material, davon werde ich demnächst noch berichten.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

Der Müllerin Club trifft sich immer in der letzten Woche des Monats, Mittwochs Abends, Donnerstags Vormittags und Donnerstags Nachmittags für je 3 Stunden. Es sind keine festen Gruppen, die Teilnehmerinnen kommen so, wie es für sie passt und finden sich in immer anderen Gruppierungen zusammen. Falls ihr noch dazu kommen wollt, meldet euch gerne bei mir. Wir sind zu ganz unterschiedlichen Themen kreativ, die in meinen Studio möglich sind.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio
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Die Täschchen aus Getränkekarton mit Stoff haben eine gute Stabilität, sind aber gleichzeitig so schön unperfekt, etwas knubbelig und knautschig.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

In den letzten Tagen musste ich unbedingt die Insekten-Probedrucke meiner neuen Plotterdateien weiterverarbeiten und habe aus Getränkekartons ein Gummibandbuch gezaubert. Im kleinen Format, etwas größer als Postkartengröße, lässt sich ein Buchdeckel aus einer normalen Milchtüte machen. Ich habe den Stoff auf einen Karton gebügelt und einen zweiten mit der silbernen Seite etwas kleiner zugeschnitten und beide zusammen genäht.

Mit Ösen und Gummibändern bestückt, kann ich jetzt Hefte, Papiere und Umschläge einhängen.

Perfekt ist das Büchlein nicht, die Knicke des Getränkekartons sind zu sehen, die Naht ist sehr wild, aber das stört mich nicht. Je wilder, desto wahrscheinlicher, dass ich es auch wirklich benutze.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

Eine Anwendung für dieses Büchlein könnte sein, in den transparenten Umschlägen, besondere Fundstücke zu sammeln. Mit Fundstücken gestalten wir ja auch die Postkarten der Woche unseres #mittwochsmixsummercamps. Meine Karte ist aus einem Getränkekarton und noch nicht fertig. Ich habe aber schon einiges gefunden, muss es nur noch aufkleben und verschicken.

Getränkekartonideen ©muellerinartstudio

Nächste Woche rufen Susanne und ich dazu auf, Postkarten mit Buchstaben zu gestalten! Wir sind gespannt. Habt ihr noch Lust auf Sommerpostkarten? Oder seid ihr schon wieder viel zu sehr im Alltagstrott?

6 Kommentare zu „Mittwochs-Interview im August: Von Büchern, Milchtüten und Fundstücken“

  1. …wow, was für eine Vielfalt und immer passt alles irgendwie zusammen. Das fasziniert mich sehr 🤩. Die Mäppchen sind ja echt knufflig, das würde mir auch gefallen. Man sollte einen Zweigstellenclub aufmachen. ..dann käme ich Mittwochsabends 🙃.
    Liebe Urlaubsgrüße, Sandra

    1. Hallo Michaela,
      Danke auch hier noch mal, dass ich in eurer Interview Runde dabei sein durfte. Und ja, leider landet einiges wieder im Müll. Das muss ich in der Tat ändern 🫣🥰 Vielleicht gibt es mal einen Resteliebe Flohmarkt auf dem Blog ?🤔
      Lieben Gruß
      Yna

  2. Ich konnte nie meine gewerkelten Sachen wegwerfen. Obwohl ich kein Platz habe 😊 Aber mein Output ist ganz bestimmt auch sehr viel kleiner kleiner. Die Bücher über das Glas und Papier mag ich sehr! Ich bin sehr versucht (seit längerem schon) mit nach der im Buch gut beschriebenen Art, einen Glasschneider zu bauen. Aber es ist wg fehlendem Platz noch nicht angegangen worden 😀
    Deine Ideen und Umsetzungen sind wieder so Klasse und alle so gut nutzbar. Da stört keine Kante oder Knautsch. Leider gibt es hier keine Nähmaschine zZt. Aber Getränke Kartons werden trotzdem gern genutzt zum … Überraschung, Drucken.
    Postkarten mache ich noch, manchmal mit Verspätung und oft gerade eher hier liegen bleibend. Ich zeige sicher bald welche, etwas gesammelt ☺️
    Liebe Grüße
    Nina

  3. Mega, liebe Michaela, was es heute bei dir alles zu sehen gibt. So schön und inspirierend und kreativschöpfend! Mega! Da bin ich sehr bescheiden mit lediglich zwei Karten, doch dafür habe ich gerade den Relaxmodus auf 100% – es geschieht hier wirklich sehr wenig, und das ist genau gut und tut gut.
    Das Gespräch mit Yna war grandios, und ich freue mich schon auf unsere nächste Gesprächspartnerin!
    Bis dahin gute Zeit und bis nächste Woche – denn da beginnt bei mir wieder der Trubel.
    LG. Susanne

  4. Hallo Michaela

    So schöne Taschen! Ja der Reißverschluss! Ich denke immer wieder … das will ich auch möchten und können! So kleine Täschchen könnte ich an allen Ecken gebrauchen 🙂 Und ich wusste das auch noch nicht, mit dem Bügeln auf Tetrapack! Das ist toll!

    Liebgruß von Tabe

    1. Das ist echt kein Hexenwerk mit dem Reißverschluss, aber wünsch dir gerne was, ich nähe so gerne Täschchen und weiß gar nicht wohin damit!

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